Die Gramamtik-Korrekturfunktion meines Textverarbeitungsprogramms verwirrt mich gerade, und ich weiß gerade nicht, ob ich recht habe, oder das Programm.
Ich habe geschrieben:
Man kann damit Daten speichern, die während mehrerer aufeinanderfolgender Sitzungen anfallen.
Das Programm möchte gerne das daraus machen (letzter Buchstabe im drittletzten Wort):
Man kann damit Daten speichern, die während mehrerer aufeinanderfolgenden Sitzungen anfallen.
Die Präposition während möchte die mit ihr verbundene Zeitdauer, die als Nominalgruppe vorliegt, gerne im Genitiv haben. Wenn das Nomen in dieser Nominalgruppe nur ein Attribut hat, ist die Sache ganz einfach und eindeutig:
Während mehrerer Sitzungen (zeichnete sich eine Lösung ab)
Während aufeinanderfolgender Sitzungen (verloren die Teilnehmer das Ziel immer mehr aus den Augen)
Andere Attribute verlangen den Dativ (z.B. »mit«), und da ist die Sache inzwischen längst geklärt:
Heike überraschte uns mit duftendem holländischem Käse.
Da gab es früher mal die Regel, dass zwischen Aufzählungen (»duftender gesunder Käse« oder »gesunder duftender Käse«) und Spezifizierungen (»duftender holländischer Käse« aber nicht »holländischer duftender Käse«) unterschieden wurde, und im Fall der Aufzählung parallel gebeugt wurde (zweimal stark), im Fall der Spezialisierung aber gemischt, das heißt: das erste Adjektiv wurde stark gebeugt, das zweite schwach. Diese Regel gilt aber als veraltet, seit einiger Zeit gilt in beiden Fällen: immer parallel beugen.
alt und neu: mit duftendem gesundem Käse
alt (obsolet): mit duftendem holländischen Käse
neu: mit duftendem holländischem Käse
Das ist alles schön und gut, aber es betrifft nur den Dativ. Ich habe aber ein Präpositionalobjekt mit Genitiv.
Wenn ich alles, was ich aus der Welt des Dativs weiß, auf meinen Fall übertrage, müsste ich eigentlich recht haben, denn es wird immer parallel gebeugt. Es müsste also »während mehrerer aufeinanderfolgender Sitzungen« heißen. Im Fall des Dativs lässt mein Programm sogar beide Varianten gelten (»mit duftendem holländische[n|m] Käse«). Daher vermute ich, dass es dafür, dass der Korrekturvorschlag im Genitiv sehr wohl gemacht wird, einen Grund gibt.