Zunächst sei einmal gesagt, dass der erste Teil des gesuchten Ausdrucks "der Trend geht zum Zweit-" aus dem Englischen entlehnt zu sein scheint. Der entsprechende Ausdruck "the trend goes to/towards" tauchte laut Google Ngram in den 1940ern auf und erfreut sich seitdem einiger Beliebtheit. Es ist also kein Wunder, dass der Ausdruck, wie @RalfJoerres bereits schrieb, in den 1960ern in (West-)Deutschland Einzug fand. Man bedenke hierbei den amerikanischen kulturellen Einfluss, die übernahme anderer Wörter und die Menge an Schülern, die diese Sprache neu erlernten.
Den Ursprung der hinzugefügten Silbe "Zweit-" zu finden ist dagegen schwieriger. Vielleicht sogar unmöglich. Erste Quellen, zumindest für die Verwendung des Zweitbuchs, lassen sich jedoch bereits für 1977 belegen. So schrieb das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel in diesem Jahr
Es ist zu erwarten, daß dieser nunmehr authentisch festgestellte Trend zum Zweit-Buch auch die Produktion der Verlage
bzw. Heike Doutiné / Andreas F. Achenbach in Iß ein Buch 1977
Der Trend heißt: Vorwärts zum Zweitbuch
Auch im Jahr 1978 fand der Ausdruck Einzug in das Börsenblatt.
Dass der Ausdruck sich Verfangen hat zeigt die Verwendung im Spiegel von 1981
Stellen Sie das Überblättern ein! Hier wird gelesen! Nämlich: Der Trend zum Zweitbuch hält an.
Die Aussage, dass der Ausdruck Zweitbuch auf ein weiteres Buch neben der Bibel anspielt halte ich für nicht abwegig. Offziell ist in Deutschland zwar das "Zweitbuch" eine Abschrift des Geburtenbuchs, aber ein Bezug darauf ergibt im Kontext keinen Sinn. Anspielungen darauf aus der Zeit um 1977 fand ich zwar keine, aber in neuerer Zeit findet man Sätze wie
eines jeden deutschen Hauswesens (sozusagen als Zweitbuch neben der Bibel) gehöre
Nachtgedanken: oder Der Garten als realisierte Utopie - Hans Hermann Wöbse
oder
der Trend zum christlichen Zweitbuch nach der Bibel sollte zunehmend nicht an uns vorübergehen
Lebendiger Glaube: Liedpredigten zu neuen und alten Liedern - Friedrich Wintzer (1997)
Wer den Ausdruck Zweitbuch erfand ist hier mit vertretbarem Aufwand nicht endgültig zu klären. Für die Verbreitung scheinen allerdings Kaberettisten gesorgt zu haben, wie folgendens Zitat aus Buchkulter vom Verein Buchkultur (1990) zeigt
Gerade in einem Land wie Österreich, wo der Trend zum Zweitbuch leider keine Erfindung naseweiser Kabarettisten ist.
Anscheinend eine Anspielung auf Auftritte von Dieter Hildebrand in Österreich, siehe Antwort von @RalfJoerres. Hierzu auch folgendes Hildebrandt-Zitat:
Und das ist gut. Denn auf der Frankfurter Buchmesse gab es in diesem Jahre 200 000 Neuerscheinungen. 200 000! Aber das beweist, dass es im deutschen Volke einen deutlichen Hang zum Zweitbuch git!
Was aber bleibt: Texte aus fünf Jahrzehnten - Dieter Hildebrandt
Um zum Ende zu kommen denke ich, dass Abwandlungen des "Der Trend geht zum Zweit-" auf dem Ausdruck Zweitbuch beruhen, der von einem oder mehreren Kabarettisten durch ihre Auftritte bekannt geworden ist. Ob es sich "nur" um Dieter Hildebrand oder noch andere handelt ist hier nicht zu beantworten. Er könnte den Ausdruck jedenfalls populär gemacht zu haben. Wer ihn erfunden hat - wer weiß. Der Ausdruck an sich besteht jedenfalls bereits seit mindestens 1977.
EDIT:
Folgendes Zitat aus Deutsche Bauzeitung: Fachzeitschrift für Architektur und Bautechnik, Band 110 von 1976 lässt den Ursprung tatsächlich im Buchhandel / im Umfeld einer Buchmesse vermuten:
Wenn nach der letzten Buchmesse gewitzelt wurde, daß ein Verbrauchertrend zum Zweit-Buch festzustellen sei.
Das Wort Zweit-Buch im "Nicht-Geburtsbuch-Sinn" tauchte allerdings schon 1968 im Satire-Magazin Eulenspiegel auf:
Achtung, Buchbesitzer! Sie haben schon eins, sagen Sie? Wissen Sie nicht, daß es in unserer Zeit vorteilhaft und modern ist ein Zweit-Buch zu erwerben?