Boarische Mitschrift
ca. 0:47
So, seawas, gö, griaß eich. So, kummt's eni.
So, jå, serwas, gö. Des's a Sauweda gö? So, megts es a Bia?
ca. 1:00
Jå. - Jå, då wern die Klicks gmacht, gö, des is ois natürlich.
So, då drüm is da Klickstoi, und für die Shares fåhrn mia in Summa auf'd Oim aufi, gö? Jå.
ca. 1:16
Nåjå, gö, des woa scho oiwai die Vogler-Oim, gö? na?
Jå, mein Foda hot Klicks gmocht, gö, jå, i moch Klicks und mei Bua, der wiad a wida Klicks mocha, gö, jå. So is de hoid, gö.
Gö, jå, es is ois ökologisch, des is nix chemisch's oder so, gö.
Jå, na, des muaß scho g'scheit gmocht sein damit des wos taugt. Gö? Jå.
Des is a hundat Prozent noch am Reinheitsgebot, gö ja. Und da lås i ma a nix sågn. So, gö?
ca. 1:50
Jå, kimmts jetzt?
ca. 1:59
Jå, då måch ma die Retweets für Twitter, gö.
Jå, bis so a Lieferung fertig is, jå guat, des dauat hoit a bissl, gö.
Des hod ma hoit im Gfui1, des måch ma wia die Maurer.
Jå, na, kimmt's na, auf geht's!
ca. 2:24
Jå, na, des is da Klickstoi, gö, so. Na, des muaß ma scho von Hånd måcha1, gö, sunst is des nix. So, jå.
Jå, mia måcha a die Buidl1 für di Videos, gö?
ca. 2:44
Du, geh, Bursche, geh, glei fångst du ane. Glei fång...
Geh, jetzt, geh schleich di, du Grattler. Komm, schleich di.
Saupreiss, kummt da auf mein Hof glaffa!
I glaub i spinn!
Måch zua jez!
Då kimmt so a Saupreiss-Finanzler auf mein Hof und wü ma wos fazein, gö?
Du, gö, a Packl Watschn2 is glei aufgrissn gö?
Aah. Saupreiss.
Hochdeitsche Iwasetzung
ca. 0:47
So, servus, nicht wahr, grüß' euch. So, kommt herein.
So, ja, servus, nicht wahr. Das ist ein Sauwetter3 nicht wahr? So, mögt ihr ein Bier?
ca. 1:00
Ja. - Ja, hier werden die Klicks gemacht, nicht wahr, das ist alles natürlich.
So, da drüben ist der Klickstall, und für die Shares fahren wir im Sommer auf die Alm hinauf, nicht wahr? Ja.
ca. 1:16
Naja, nicht wahr, das war schon immer die Vogler-Alm, nicht wahr? Na?
Ja, mein Vater hat Klicks gemacht, nicht wahr, ja, ich mache Klicks und mein Sohn, der wird auch wieder Klicks machen, nicht wahr, ja. So ist das eben, nicht wahr.
Nicht wahr, ja, das ist alles ökologisch, das ist nichts chemisches oder so, nicht wahr.
Ja, nun, das muss schon gut gemacht sein, damit das gut ist. Nicht wahr? Ja.
Das ist zu hundert Prozent nach dem Reinheitsgebot4, nicht wahr, und da lasse ich mir auch nichts sagen. So, nicht wahr?
ca. 1:50
Ja, kommt ihr jetzt?
ca. 1:59
Ja, hier machen wir die Retweets für Twitter, nicht wahr?
Ja, bis so eine Lieferung fertig ist, ja gut, das dauert eben5 ein bisschen, nicht wahr.
Das hat man eben5 im Gefühl, nicht wahr, das machen wir wie die Maurer.6
Ja, nun, hopp auf, los geht's7!
ca. 2:24
Ja, nun, das ist der Klickstall, nicht wahr, so. Nein, das muss man schon von Hand machen, nicht wahr, sonst ist das nichts. So, ja.
Ja, wir machen auch die Bilder für die Videos, nicht wahr?
ca. 2:44
Du, geh, Bursche, geh, gleich fängst du eine8, Gleich fäng...
Geh, jetzt, geh verzieh dich, du Grattler9. Komm, verzieh dich.
Sau-Preuße10, kommt hier auf meinen Hof gelaufen!
Ich glaube, ich bin verrückt11!
Mach zu jetzt!
Da kommt so ein sau-preußischer10 Finanzbeamter12 auf meinen Hof und will mir etwas erzählen, nicht wahr?
Du, nicht wahr, eine Packung Ohrfeigen ist schnell aufgerissen, nicht wahr?13
Aah. Sau-Preuße.10
Åumeakungan
- Typisch für die in Bayern gesprochenen bairischen Dialekte ist der Diphthong »ui« wie in »Gfui« und »Buidl« (in Österreich: »Gfüh« und »Büdl«) oder die Endung »-a« bei infiniten Verben wie »måcha«, die in Österreich und auch Standartddeutsch und auf »-n« enden (»måchn« bzw. »machen«).
- Leider stark genuschelt und sehr schwer verständlich. Dem Kontext nach handelt es sich um eine Gewaltandrohung, daher erscheint mir das »Packl Watschn« am plausibelsten zu sein.
- Das Präfix »Sau-« wird vor allem in Bayern gerne verwendet, um die Abwertung des damit versehenen Begriffs zum Ausdruck zu bringen. Ein »Sauwetter« ist daher »schlechtes Wetter«. Die vorangestellte Sau findet man auch in Österreich und sogar auch in Gegenden in denen keine bairischen Dialekte gesprochen werden, aber deutlich weniger häufig als in Bayern.
- Eigentlich: »Das ist zu 100% nach dem Reinheitsgebot gemacht«.
- Wörtlich: »halt«, im Sinn von »eben« oder »nun mal«
- Maurern sagt man nach, dass sie gelegentlich nicht nach genauem Maß arbeiten, sondern Mauern manchmal nach persönlichem Empfinden aufstellen.
- Wörtlich »kommt nur, auf geht's«, eine freundliche Aufforderung tätig zu werden.
- »Gleich fängst du eine« ist eine Androhung einer Ohrfeige.
- ursprünglich waren Grattler Tiroler, die Handkarren gezogen haben. Heute: verarmtes Pack, bzw. allgemein abwertendes Schimpfwort. Von »Kratten« = zweirädriger Handkarren (verwandt mit »Krattn, Kraxn« = Korb, den man wie einen Rucksack auf dem Rücken getragen hat)
- Zum Präfix »Sau-« siehe oben (3). Aus Sicht der Bayern sind alle Menschen, die zwar Deutsch, aber nicht Bairisch sprechen, Preißn. Die Bezeichnung stammt zwar von den Preußen ab, meint aber alle deutsch sprechenden Nicht-Bairischsprecher. (Österreicher sind zwar auch keine Bayern, sprechen aber bairische Dialekte und gehören daher nicht zu den Saupreissn.) In Österreich ist der Begriff Saupreiss nicht in Verwendung. Stattdessen wird hier der Begriff Piefkes für genau dieselbe Bevölkerungsgruppe verwendet, die in Bayern als Saupreissn gelten.
- Im Sinn von: »Das kann doch nicht wahr sein.«
- Allgemeines Schema: XY-Beamter oder -Angestellter = XYler. Beispiele: Jemand, der bei der Post angestellt ist: Postler. Finanzbeamter = Finanzler. Allgemein (vor allem in Österreich): Jemand der schwer arbeitet (»ana, der schwa hacklt«) = Hackler (vergleiche: Hacklerregelung)
- Wortspiel aus »eine Packung aufreißen« = »eine Packung öffnen« und »Ohrfeigen aufreißen« = »Schläge ins Gesicht bekommen«.