Die Frage ist nicht, ob man kann oder nicht. Man muss. Alles andere wäre falsch.
Richtig:
Der Bus kommt. Aber er ist zu spät.
Die Flasche steht auf dem Tisch. Sie ist voll.
Falsch:
Der Bus kommt. Aber es ist zu spät.
Die Flasche steht auf dem Tisch. Es ist voll.
Anders als z.B. im Englischen, wo Substantive kein grammatisches Geschlecht haben, hat im Deutschen jedes Substantiv eines von drei grammatikalischen Geschlechtern (in Ausnahmefällen sind auch mehrere Geschlechter möglich).
Da englische Substantive kein grammatikalisches Geschlecht haben, können in dieser Sprache die (mit einem Geschlecht behafteten) Pronomen gar nicht mit dem grammatikalisches Geschlecht des Substantivs übereinstimmen, weil es letzteres gar nicht gibt. Stattdessen stimmen englische Pronomen mit dem biologischen Geschlecht jener Sache überein, die vom Wort benannt wird, wobei es z.B. bei Schiffen auch Ausnahmen gibt.
Das grammatikalische Geschlecht deutscher Pronomen stimmt aber immer mit den grammatikalischen Geschlecht jenes Substantivs überein, auf welches das Pronomen verweist.
Zu beachten ist auch, dass das grammatikalische Geschlecht eine Eigenschaft des Wortes ist, nicht des Gegenstandes, der durch das Wort benannt wird!
Beispiele für ein und dieselbe Sache (ein großes altes Auto), die verschiedene Namen mit verschiedenen Geschlechtern hat:
- männlich
Der Wagen ist rostig. Er steht in der Garage.
- weiblich
Die Karre ist rostig. Sie steht in der Garage.
- sächlich
Das Auto ist rostig. Es steht in der Garage.
Wie man gut sehen kann, ist das Geschlecht eine Eigenschaft des Wortes, nicht der Sache. Es ist dieselbe rostige alte Limousine, über die wir hier sprechen, aber da wir verschiedene Substantive mit unterschiedlichen Geschlechtern verwenden, müssen wir auch das Pronomen ändern.
(Der Wagen wird oft für ein größeres Auto, wie eine Limousine, verwendet. Die Karre wird oft für ein altes und schäbiges Auto verwendet. Das Auto ist das allgemeine Wort.)
Da im Deutschen jedes Substantiv ein grammatisches Geschlecht hat, kommt der Fall, dass das Geschlecht unbekannt ist, gar nicht vor. Das Personalpronomen es wird daher nur verwendet, wenn es sich auf sächliche Substantive bezieht.