Aus dem Titel konnte ich den Sinn des Wortes Bevorzugsliste nicht erkennen. Als ich dann die Frage mit dem Hinweis auf Wunschliste las, gefiel mir das Wort aber sofort sehr gut.
Das Problem mit dem Verständnis liegt vermutlich darin begründet, dass die Idee hinter der Wortschöpfung wahrscheinlich aus der Komposition des Verbs bevorzugen und des Nomens Liste hervorgeht.
Komposita aus Verb und Nomen werden in der Regel gebildet, indem das Verb in der Stammform (Präsens ohne -en oder -n) mit einem Nomen gekoppelt wird. Das wäre hier also
Bevorzugenliste
Das holpert aber etwas beim Sprechen, geht jedenfalls nicht so richtig flüssig über die Zunge. In solchen Fällen kann bei Verb/Nomen-Komposita ein Fugen-e eingefügt werden.
Bevorzugeliste
Natürlich wäre es auch möglich, statt dessen ein Nomen zu verwenden. Vorzug erscheint mir aber nicht eindeutig. Es könnte dabei auch um Dinge gehen, die zeitlich vorgezogen, also früher als andere Dinge erledigt werden müssen. Bevorzugung wäre möglich und man bräuchte dann wieder einen Fugenlaut, um nicht über die eigene Zunge zu stolpern.
Bevorzugungsliste
Das klingt in meinen Ohren aber sehr formal und hat für mein Sprachgefühl sogar einen leicht negativen Beigeschmack, ohne dass ich spontan sagen könnte, woher das kommt. Auf jeden Fall nimmt es in meinen Augen der Wortschöpfung den Charme. Mein Favorit ist daher eindeutig
Bevorzugeliste.
Für mehr Informationen zu Komposita scheint mir https://www.deutsch-als-fremdsprache-lernen.de/deutsche-substantive-zusammengesetzte-nomen-komposita/ eine recht angenehme Quelle zu sein.