Die grammatische Analyse ist klar: da ist die Rede von einer Gruppe der "besten Hornistinnen der Welt", und davon sei Frau Willis "eine".
Da es kein generisches Femininum gibt, kann die Gruppe der "besten Hornistinnen der Welt" nur Frauen umfassen. Wenn Lanz alle Hornisten und Hornistinnen meinte, hat er es also falsch formuliert.
Die Frage, wie man es formulieren müsste, wenn man sie mit allen Hornisten und Hornistinnen vergleichen wollte, führt zu der Frage, wie man zum in der überlieferten Sprache vorhandenen generischen Maskulinum steht, das in den letzten Jahrzehnten ausgehend von der Frauenbewegung von vielen als diskriminierend abgelehnt, aber auch von vielen als sprachlich eleganter verteidigt wird.
Generisches Maskulinum wäre:
Sie ist einer der besten Hornisten der Welt
oder
Sie ist eine der besten Hornisten der Welt
(Die Meinungen dazu, was von beiden stimmt, scheinen hier im Forum geteilt zu sein, und ich habe keine Quelle gefunden, die das klärt.)
Mit einer der neueren Formen (modifiziertes Femininum mit Binnen-I oder Stern):
Sie ist eine der besten HornistInnen der Welt
Sie ist eine der besten Hornist*innen der Welt
Üblich sind auch Umformulierungen, die das Problem zu vermeiden versuchen:
Sie gehört zum Kreis der besten Hornistinnen und Hornisten der Welt
Sie ist Hornistin und gehört in ihrem Fach zu den Besten der Welt.
Ob in diesem Beruf eine Partizip-Präsens-Fassung genutzt wird ("Hornspielende" o.ä.), wie es für manch andere Bezeichnungen üblich geworden ist, weiß ich nicht.