"zunehmend" ist als Adverb bezogen auf die Verbalphrase "werden Menschen überwacht" zu verstehen.
Mir fällt kein Beispiel ein, in dem "steigend" ein Adverb wäre. Es ist häufig als Adjektiv in ähnlichem Sinne anzutreffen, dennoch auf Nominalphrasen bezogen, woraus mittels Präposition eine Adverbialphrase wird, a) "die steigende Tendenz der Kurse", b) "Seine Aufmerksamkeit erhöhte sich in steigendem Maße" (dwds.de/wb/steigen 4. b) und c)). In diesem Sinne ist es eine grammatikalische Frage.
Lexikalisch ist der Unterschied im wesentlichen wie English "increasingly" zu verstehen, dasist weder "ascending", "rising", noch "climbing".
Jedoch sind beide Wörter Partizipien, das macht eine scharfe grammatikalische Trennung in Adverb und Adjektiv schwierig, gerade im Deutschen, wo der unterschied nicht flektiert wird.
Bemerke, dass zu-nehmen die Präposition bereits enthält. Daneben findet sich ebenso ansteigen in ähnlichem Sinne auch mit Präposition. Dies sind übrigens trennbar zusammengesetzte Verben, Der Wert steigt an (auch genannt Particle Verb, cf. Putnam, Biskup, Smith 2010). Die Betonung liegt auf der Präposition.
Zwar kann steigend theoretisch auch als gewöhnliches Partizip Präsenz verstanden und in diesem Sinne gewöhnlich als Adverb verwendet werden, zumal dieses s- womöglich aus einem Preverb herrührt, das aber nicht mehr erkennbar ist (siehe "s-mobile" im Urindogermanischen, ungeklärt). Allerdings wird sich die gewollte Aussage daraus kaum erschließen. Der Ausdruck "zunehmend" ist idiomatisch, anders definiert als "steigen", auch wenn Überschneidungen vorliegen, die hier eben nicht relevant sind.
- "[lange Aufzählung ... ] und zunehmend in Schulen"
Vermutlich lässt gerade das gegebene Beispiel darauf schließen, dass eher eine Konjunktion mit inklusiver Bedeutung zugrunde liegt, vgl. zuzüglich, hinzukommend. In dieser Lesart, die einem "steigen" völlig fehlt, wäre die Bedeutung der Zunahme schlicht implizit vorausgesetzt.
Im Gegensatz zur Gewichtszunahme fehlt denn auch das einfache Komplement... So ist weder von *Überwachtwerdenanstieg, eben so wenig von *Überwachtwerdenanstieg, noch von *Überwachungszunahme zu reden. Ob nun wie eben behauptet die Überwachung an Schulen zunimmt, oder umgekehrt, sei dahingestellt (es ist ein komplexes argument). Diese Doppeldeutigkeit (auch semantically underspecified) ist hier nicht weiter aufzulösen.
- Die Überwachung nimmt zu sehr Überhand
Zu bemerken bleibt doch noch, "zu" drückt regelmäßig auch negative Polarität aus, "Das geht zu weit!".
Beide Ansätze lassen sich auch in Englisch "too" erahnen. Die negative Polarität ist auch weitläufig in Latein "de-" ersichtlich, das von der gleichen Wurzel abstammend sonst nahezu entgegengesetzte Bedeutungen erfahren hat.