Das Wort »Feedback« hat technische Bedeutungen, die dem Wort »Rückmeldung« nicht so stark anhaften bzw. ganz fehlen und besser mit dem Wort »Rückkopplung« wiedergegeben werden:
Wenn ein Mikrofon sein Signal an einen Verstärker schickt, der es weiter an einen Lautsprecher sendet, und wenn das Mikrofon die Töne Geräusche aufnimmt, die aus dem Lautsprecher kommen, entsteht ein lauter pfeifender Ton. Dieses Phänomen nennt man »Feedback« oder »Rückkopplung«.
Ganz allgemein: Immer wenn ein System seinen eigenen Output wieder als Input vorgesetzt bekommt, nennt man das Feedback. Das kann verstärkend und manchmal sogar zerstörerisch wirken (Resonanzkatastrophe) oder es kann stabilisierend sein (alle Regelungssysteme arbeiten so).
Wenn ein Computerprogramm signalisiert, dass es Eingaben auf eine bestimmte Weise verarbeitet hat, nennt man das auch »Feedback«. (z.B. Texte, die als Reaktion von Eingaben ausgegeben werden, Farbänderungen, Töne, usw.)
Anders sieht die Sache aus, wenn eine Person etwas zu einer anderen Person oder zu einer Gruppe von Menschen sagt, oder etwas vorführt, und später dann wissen will, wie seine/ihre Ansprache, Vorführung usw. bei der Zielgruppe angekommen ist. In diesem Fall sind die Wörter »Feedback« und »Rückmeldung« bedeutungsgleiche Synonyme.
Das Wort »Feedback« wird aber deswegen häufiger verwendet, weil im Wort »Meldung« und seinen Zusammensetzungen ein militärischer Unterton mitklingt. Soldaten müssen ihren Vorgesetzten gegenüber Meldung machen. Diese Verpflichtung klingt im Wort »Feedback« nicht mit. (Was aber nichts daran ändert, dass eine »Rückmeldung« genauso freiwillig ist wie ein »Feedback«.)
Etwas sehr ähnliches ist eine »Evaluierung«, die aber ausdrücklich verpflichtend ist. Dort wo ich unterrichte (FH St. Pölten) sind die Studierenden am Ende jeder Lehrveranstaltung verpflichtet, die Lehrbeauftragten anonym zu beurteilen. (Dazu gibt es ein eigenes Online-Tool, das die Anonymität sicherstellt.) Weil aufgrund der Anonymität nicht feststellbar ist, wer sich vor dieser Pflicht gedrückt hat, macht das nur ungefähr die Hälfte der Studierenden. Aber nichtsdestotrotz ist das eine Pflicht, die den Studierenden auferlegt ist. Hingegen ist ein Feedback (bzw. eine Rückmeldung) die freiwillige und meist nicht-anonyme Antwort auf die Frage des Vortragenden »Wie hat Ihnen der Unterricht gefallen?«