Es gibt keine festen Regeln, wann man einen Absatz machen sollte, bzw. wann nicht. Allerdings geht es um wissenschaftliches Schreiben, so dass man hier z.B. nicht den Fall hat, dass zwei Personen sich unterhalten und so immer wieder neue Absätze gemacht werden sollten.
Normalerweise macht man einen Absatz, wenn
die Perspektive gewechselt wird (häufig im Roman)
man eine neue Idee ansprechen will
man eine Ergänzung zu etwas bereits gesagten schreiben will
Dass deine Absätze jeweils nur einen Satz umfassen finde ich etwas merkwürdig und ich frage mich, wie du es schaffst das derart zu zerpflücken ;) .
Die Uni Mannheim (Abteilung VWL) schreibt etwa in ihrer Schreibberatung
Grundregeln des Absatzschreibens: Viele Studierende definieren einen Absatz nach der Länge: Ein Absatz sollte demnach aus mindestens drei bis fünf Sätzen bestehen und nicht viel länger als eine halbe Seite sein. In der Tat ist dies eine gute Richtschnur; viel entscheidender ist jedoch der Inhalt: Ein Absatz elaboriert eine zentrale Idee, und diese zentrale Idee bestimmt den Aufbau und die Länge des Absatzes.
Häufig, aber nicht immer, steht diese zentrale Idee im ersten Satz, dem sogenannten „topic sentence“. Im weiteren Verlauf wird diese Idee dann an Beispielen konkretisiert, mit Argumenten belegt oder anhand mehrerer Kriterien detailliert beschrieben. Ein „topic sentence“ in der VWL könnte etwa lauten: „Das Capital Asset Pricing Modell ist ein wichtiges Modell in der Finanzmarktökonomie.“ Im weiteren Verlauf könnten Sie...
Scribbr bezeichnet dies als Kernsatz (Beispiel)
Thema des Textes: Windenergie in den Niederlanden
Thema des Absatzes: Positive Konsequenzen der Windenergie
Frage, die beantwortet werden soll: Was ist der positive Effekt von Windenergie?
Kernsatz: Die positive Konsequenz der Verwendung von Windenergie in den Niederlanden ist die reduzierte CO2 Ausschüttung.
Gesamter Absatz:
Das positive Resultat der Verwendung von Windenergie in den Niederlanden ist die reduzierte CO2-Ausschüttung. Weil das CO2 in den Regionen mit Windenergie effektiv genutzt wird, ist die Luft in diesen Regionen weniger verschmutzt. Die bessere Luft hat viele Vorteile für die Natur.
Da die Überschrift allerdings etwas von Typographie sagt, und dies eher Stilberatung und nicht Typographie ist, hier noch zwei wirkliche Typographie-Tipps, was Absätze angeht
- Der erste Zeile eines neuen Absatzes steht nie alleine am Ende einer Seite. Dies wird als Schusterjunge bezeichnet. Hat man so einen Fall wird diese erste Zeile auf die neue Seite gezogen und die Seite davor ist um eine kürzer
Die erste Zeile eines Absatzes bzw. die Headline darf niemals alleine am Ende der vorangehenden Kolumne stehen.
- Die letzte Zeile eines Absatzes steht niemals alleine auf einer neuen Seite. Dies ist das Hurenkind (manchmal auch Witwe). In so einem Fall zieht man mindestens eine Zeile des Absatzes mit auf die nächste Seite.
Die letzte Zeile eines Absatzes darf niemals am Anfang einer neuen Kolumne stehen.
Merksatz: Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt, ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht