Auf Anregung von guidot mache ich aus meinen Kommentaren eine eigene Antwort. Das Verdienst, die Abkürzung plausibel erklärt zu haben, liegt aber ganz klar bei tohuwawohu.
Die Arbürzung "ARBL" ist nicht eindeutig. Sie wurde (und wird?) auch in Österreich verwendet. Mit einiger Sicherheit steht sie für "ARBEITSL...". Es kommen also in Frage
"ARBEITSLOS" (vgl. hier - im Text nach"ARBL" suchen).
Das passt nicht, weil sie im Ruhestand war und man außerdem auf einem Grabstein eher mit Stolz auf einen früheren Beruf hinweist und die Person nicht als arbeitslos "outet".
ARBEITSLEHRERIN; siehe tohuwawohus Antwort.
Einen Beleg findet man auf einer Website der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wenn man den Punkt "Beruf und Wirtschaft" aufklappt. Dort befinden sich drei pdfs mit der Abkürzung ArbL im Titel. Beispielsweise
Fachstudien- und Prüfungsordnung für das Fach Arbeitslehre im Lehramtsstudiengang an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) – FPO LA ArbL –
Diese Fundstelle - nach "ARBEITSLEHRERIN" suchen - zeigt weiterhin, dass die Berufsbezeichnung recht alt ist (sie taucht im Personalstand des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark im Vereinsjahre 1885 auf) und daher auch gut zu einer Dame aus der Steiermark mit Geburtsjahr 1892 passt.
Für die Variante "ARBEITSLEITERIN" (vgl. Kommentar von johnl) konnte ich keinen Beleg finden. Diese Bezeichnung scheint in DDR verwendet worden zu sein und passt daher auch nicht zu einer Österreicherin, die 1978 im Alter vom 86 Jahren gestorben ist.
Zum Abschluss noch eine Vermutung, warum die Abkürzung ARBL verwendet wurde: Entweder war sie allgemein üblich und bekannt - oder sie wurde nur aus Gründen der optischen Gestaltung des Grabsteins gewählt. Das volle Wort ARBEITSLEHRERIN oder auch ARBEITSLEHR. bzw. ARB.LEHR. hätte den Namen SEIDL in den Hintergrund gedrängt.