Warum nutzt man "Im Falle eines Krieges..." und nicht "In der Falle eines Krieges..." oder "Im Fall eines Krieges..."?
Ich meine, die Falle ist weiblich und "In der Falle..." wird der Dativ, oder?
Wie von @Björn_Friedrich richtig bemerkt, handelt es sich um zwei verschiedene Wörter, "der Fall" und "die Falle".
Daß man den Dativ manchmal mit der Endung "-e" bildet, ist dem Umstand geschuldet, daß dies früher den Normalfall dargestellt hat, dessen Wegfall wir aber seit langer Zeit beobachten können. Im "normalen" Sprachgebrauch wird das Dativ-e kaum noch verwendet, in feststehenden Wendungen aber hat es sich erhalten, zum Beispiel:
zu Hause
im Falle [eines Falles]
wie [etwas] im Buche steht
Diese (und weitere, ähnliche) Wendungen werden in der alltäglichen Sprache durchaus genutzt, während das Dativ-e außerhalb dieser, zum Beispiel:
Dem Hause fehlts an Farbe.
eher altertümlich bis altertümelnd wirken. Zu Zeiten Goethes war das noch anders. Im "Faust" sagt Gretchen:
Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.
Hier handelt es sich um zwei völlig verschiedene Wörter: