Im Deutschen ist es möglich, einen Passivsatz ohne Subjekt zu bilden:
Hier wird gearbeitet.
Das ist immer dann der Fall, wenn die Aktiv-Situation intransitiv ist. Die Abwesenheit eines Passivsubjekts ist im Grunde also nur logisch … kein Objekt im Aktiv – kein Subjekt im Passiv. Sätze wie der obige sind in vielen Sprachen unmöglich. Daher ist es für viele verwirrend, kein Subjekt zu haben, zumal es da ist, wenn man den Satz umstellt:
Es wird hier gearbeitet.
Ein Freund von mir stellte eine ähnliche Frage im Unterricht und die Lehrerin erklärte nach einiger Diskussion schließlich folgendes:
Mit Wasser muss gespart werden.
Mit Wasser sei eine „Nominativ-Ergänzung“.
Ich halte das für Unfug, aber hier meine Fragen:
Wenn diese Erklärung stimmt und „mit Wasser“ in dem Beispiel eine Nominativ-Ergänzung (NE) ist, welches ist dann die NE in den folgenden Sätzen und warum?
Weil Leute Geld verdienen wollen, wird gearbeitet.
Heute wird hier gearbeitet.
Hier wird heute gearbeitet.
Gerannt wird hier nicht.
Den Fleißigen wird gegeben.Wenn der Teil in Pos. 1 immer eine NE ist, warum dann trägt er Nominativ im Namen, obgleich er nichts mit dem Nominativ zu tun hat, außer die Möglichkeit auf Position 1 zu stehen?
Wenn die NE nichts mit diesem Subjekt-freien Passiv zu tun hat, gibt es eine Erklärung, warum das Subjekt fehlt und warum die 3. Person Singular benutzt wird? Und gibt es einen Namen für das Dummy-es, das man an Position 1 einfügen kann?
Ist dieses grammatische Phänomen dasselbe, wie das, das hinter „Mir ist kalt“ steckt?
Ich weiß, das sind viele Fragen, aber ich kann im Web nichts finden.