Ich habe eine Deutschprüfung gemacht und bin durchgefallen und gehe jetzt meine Antworten durch.
Bei einer der Musterantworten habe ich jedoch Zweifel an ihrer Richtigkeit. Es geht um den folgenden Satz. (Der ganze Text steht weiter unten):
Natürlich will die Branche Geräte verkaufen, [ ] deshalb sollte man solche Warnungen mit Vorsicht geniessen, [ ] vor allem in Inseraten.
In die eckigen Klammern musste ich die Kommaregel reinschreiben.
Nun denke ich, dass das erste Komma vor dem »deshalb« zwei Hauptsätze trennt. Warum? Weil ich das Komma durch einen Punkt ersetzen kann. Also würde ich Regel [2] wählen. Aber, wie aus dem Screenshot ersichtlich ist, ist die richtige Antwort 1. Und ich verstehe nicht, warum.
Vielen Dank für eure Hilfe.
So sah das Feedback auf meine Antwort aus:
Die Antwort ist teilweise richtig.
Sie haben 4 richtig ausgewählt.
Die richtige Antwort lautet:Nennen Sie die Kommaregel
Obligatorische Kommas - eine Auswahl von Regeln
- Komma zwischen verschiedenrangigen Teilsätzen (Haupsatz-Nebensatz oder Partizip- und Infinitivsatz)
- Komma zwischen gleichrangigen Wortgruppen oder Wörtern und Teilsätzen (Aufzählung; Hauptsatz-Hauptsatz; Nebensatz-Nebensatz)
- Komma vor entgegenstellenden Konjunktionen im Teilsatz (aber, jedoch, sondern,...)
- Komma bei Appositionen, Anreden und Ausrufen und vor nachgestellten Angaben (also, besonders, und zwar, vor altem, zum Beispiel ...)
Natürlich will die Branche Geräte verkaufen, [1] deshalb sollte man solche Warnungen mit Vorsicht genießen, [4] vor allem in Inseraten. Aber an der Aussage ist etwas dran. Hören, [4] einer der wichtigsten Sinne, [4] ist mehr als nur blosse Wahrnehmung akustischer Wellen. Diese Sinnesreize müssen im Gehirn auch verarbeitet werc en: Wir lernen etwa, [1] Sprachsignale von Hintergrundgeräuschen zu trennen. Unser Gehirn besitzt eine gewisse Plastizität: Es widmet die Nervenzellen ständig um, [1] wenn also nur noch wenige Signale aus dem Gehör eintreffen, [1] dann kann es die entsprechenden Hirnareale anderen Sinnen, [4] dem Sehen, [2] dem Riechen, [2] dem Fühlen oder dem Schmecken, [4] zur Verfügung stellen. Vor drei Jahren haben Forscher der Universität von Colorado in den USA nachgewiesen, [1] dass schon bei Menschen mit einer leichten Altersschwerhörigkeit der Sehsinn beginnt, [1] Teile des auditiven Cortex zu beschlagnahmen (Quelle: Hearing Research), [1] die so genannte Auditive Deprivation.