In Ludwig Laistners Übersetzung von "Exul ego clericus" gibt es einen Absatz, der mich als Muttersprachler (allerdings ist Grammatik bzw. das theoretische Wissen darüber in weite Ferne gerückt...) irgendwie stört:
Original:
Literarum studiis vellem insudare, nisi quod inopia cogit me cessare.
Deutsch:
Dem gelahrten Studium möcht' ich gerne leben; leider dass der Mangel mich zwingt es aufzugeben.
Quelle: https://www.lieder.net/lieder/get_text.html?TextId=137266
Was ich hier nicht verstehe ist die Verwendung des Wortes "leben" als Verb. Laut Duden scheint hier die siebte Bedeutung des Wortes zu greifen:
sich einer Sache widmen, hingeben
ganz seiner Familie/für seine Familie leben
er lebt nur seiner Musik, für eine Idee
Wenn ich hier die Frage stelle: Wem möchte ich gerne leben?
Dann hört sich für mich die Frage einfach nicht richtig an. Stört mich hier ein falsches Sprachgefühl, oder ist hier wirklich der Wurm drin?