Ich lerne jetzt seit ein paar Jahren Deutsch, und habe gemerkt, dass man bei regelmäßigen Verben sehr selten die Konjunktiv II-Form aus dem Präteritum bildet, vielleicht so gut wie nie im gesprochenen, aber auch selten im geschriebenen (zumindest in Büchern usw., die ich gelesen habe). Aber ich bin heute Morgen diesem Abschnitt begegnet:
Frank bemerkte, daß sie beim Trinken ihre Zunge in das Glas steckte. So etwas hatte er noch nie gesehen. Er hätte sie gerne gefragt, was das sollte, es kam ihm ziemlich albern vor, aber er wußte, dass es bei Martin Klapp nicht gut ankommen würde, wenn er jetzt mit ihr auch noch über solche Sachen redete.
Ich würde "reden würde" statt "redete" erwarten. Dieser Text ist aus Neuer Vahr Süd von Sven Regener, 2004 veröffentlicht, einem Buch, das in einem ziemlich lässigen und oft umgangssprachlichen Stil geschrieben ist, deswegen hat mich das "redete" umso mehr überrascht. Ich weiß natürlich, dass beide Formen eigentlich korrekt sind, aber ich habe die hier verwendete Form sehr selten gesehen, da frage ich mich, ob es einen Grund gibt, warum diese Form des Konjunktivs hier passt.
Der Klarheit halber füge ich hinzu, dass ich verstehe, dass es bei Modalverben und bestimmten unregelmäßigen Verben nicht so unerwartet ist, dass die Konjunktiv II-Form aus dem Präteritum gebildet wird.