Ich bin zwar nur Semi-Linguist, aber verwehre mich gegen die Unterstellung, angeblich stimmhafte Plosive zu benutzen ;)
Es handelt sich meiner Meinung nach um ein terminologisches Problem. Die sogenannte Auslautverhärtung ist ja ein phonologischer Prozess, der (so denken wir uns) stattfindet, wenn aus den für ein Lexem abgespeicherten Phonemen eine konkrete Realisation erzeugt wird.
Grundsätzlich haben wir sowohl im österreichischen (und ich meine hier das relativ Wien-beeinflusste "Standard-Ostösterreichische") als auch im deutschen Deutsch zwei Reihen von Plosiven. Diese werden traditionell als stimmhafte und stimmlose bezeichnet.
Im deutschen Standarddeutschen ist das auch sinnvoll: dort werden stimmlose Plosive stimmlos realisiert (manchmal aspiriert), und stimmhafte stimmhaft -- außer eben in Fällen, in denen speziellere Regeln, wie die Auslautverhärtung, zum tragen kommen. Wir haben also eine Regel "immer stimmhaft, außer wenn ...".
Im Österreichischen dagegen werden die "stimmhaften" Laute dagegen generell nicht wirklich stimmhaft realisiert. Es wäre sinnvoller, hier zB. von emphatischen und nicht emphatischen, oder gespannten und ungespannten Lauten zu reden, da normalerweise der "stimmlose" Laut durch Spannung und Aspiration markiert wird, und der "stimmhafte" stimmlos, unaspiriert, und ungespannt realisiert. Als Grazer würde ich zum Beispiel /pas/ und /bas/ als [pas] und [b̥as] (kaum unterscheidbar) realisieren; wenn ich den Unterschied betonen will, tendiere ich eher zu [pʰas] als zu [bas].
Und da nun generell "stimmhafte" Plosive nicht stimmhaft realisiert werden, werden sie auch im Auslaut nicht speziell "verhärtet". Allerdings nur, weil sie aufgrund einer anderen Regel schon stimmlos sind. Und der Kontrast gespannt/ungespannt, der sich "weich" und "hart" anhört, ist durchaus wahrnehmbar, zB. für mich deutlich an [saɪtə] und [saɪd̥ə]. Aber [saɪt] und [said̥] ist wieder fast nicht unterscheidbar, was schon für eine Schwächung des Kontrastes im Auslaut sprechen würde.
Ich würde also sagen, es gibt vielleicht keine Auslautverhärtung als spezielle phonologische Regel, aber sehr wohl konsistent "harte" Auslaute, aufgrund einer allgemeineren Regel.
Zum Schluss noch was empirisches: Praat-Spektrogramme von [kʰønɪg̊] (meiner normalen Aussprache, oben) und [kʰønɪg] ("erzwungene" Stimmhaftigkeit, unten)ː

Die Ersten zwei "Hügel" in der gelben Intensitätskurve markieren [ø] und [ɪ], dazwischen ist das [n]. Vorher, gut getrennt, [kʰ]. Dahinter also [g̊] und [g]. (Ist ad hoc, ich weiß schon...)