Die Schreibung von Schmied mit ie geht wohl laut Grimms Wörterbuch auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück:
"... die ursprüngliche kürze des stammvocals von schmied erscheint im früheren nhd. durchgehends gewahrt. Maaler 358a, Hulsius 286b, Schottel 1404, Stieler 1879 und Wachter 1443 bieten schmid, Frisch 2, 208a daneben auch schmied, das er für die ältere, eigentliche form hält. nach Adelung sollte der sing. schmid, der plur. schmiede geschrieben werden, weil der erste kurzen, der letztere langen vocal habe. auf flectierte und unflectierte form bezogen hat diese unterscheidung historische berechtigung, weil inlautende media im nhd. längung des stammvocals im gefolge hat, während sie im auslaut zur tenuis verschärft meist alte kürze erhält (tăc — tāges). Campe will die länge des vocals und demgemäsz die schreibung mit ie, die auch Steinbach 2, 464 schon in unflectierter form gewährt, überall durchgeführt wissen, und diese regelung hat, wenigstens was die schreibung anbelangt, heute allgemeine geltung. die aussprache schwankt zwischen schmĭd und schmīd, während sie natürlich bei schmiedes, schmiede als lang feststeht. ..." (1)
Demnach wurde die heutige Schreibung nach J.H.Campe geregelt, der dazu in seinem Wörterbuch folgendes anmerkte:

"... Ränkeschmied. - Der erste Fall der Schmied wird zwar in O.S. so wie in N.D. geschärft, daher Ad. Schmid schreibt; allein in andern Gegenden ist auch der erste Fall mit Recht gedehnt so wie alle übrige Fälle und die von Schmied und Schmieden abgeleiteten und damit zusammengesetzten Wörter. So scheint also eine Sonderbarkeit zu sein, bloß diesen ersten Fall geschärft auszusprechen und dem gemäß Schmid zu schreiben. ..." (2) (Anmerkung: N.D.=Niederdeutschland, Ad.=Adelung, geschärft=kurz)
Im Mündlichen durchgesetzt hatte sich der lange Vokal in Schmied nach einem anfänglichen Nord-Süd-Gefälle, heute noch ersichtlich an den regional auf Gebiete geballten Namensvorkommen, die aus der Berufsbezeichnung entstanden (3):
- Schmid (Süden, langer Vokal)
- Schmidt, Schmitz (Norden, kurzer Vokal).