*Finsternis* ist eine Art Steigerung von *Dunkelheit*. Während *Dunkelheit* bedeutet, dass einfach wenig Licht vorhanden ist, deutet das Wort *Finternis* auf das vollständige Fehlen einer jeglichen Lichtquelle hin. Daher ist es bei Vollmond schlicht *dunkel*. Gehst du aber bei Neumond durch einen Wald herrscht *Finsternis* um dich herum. --- Bzgl. Kontext *Die unendliche Geschichte*: Nach dem die Lichter im Speicher erloschen waren, befindet sich der Protagonist in einer kalten, unheimlichen Umgebung (ein Speicher ist wohl alles andere als ein schöner Aufenthaltsort), umgeben von einer *völligen Dunkelheit* bzw. *Finsternis*. Im nächsten Moment befindet er sich aber nicht mehr an dem Ort, sondern inmitten eines Nichts, wo aber eine Stimme (die der Kaiserin) zu ihm spricht. Die Stimme ist hier die „Lichtquelle“, die ihm alle Ängste nimmt. Er fühlt sich in der fremden Umgebung wohl, da er nicht alleine ist und jemanden hat, dem er Vertrauen schenkt. Daher ist die *frostige Finsternis des Speichers* gewichen, anstatt derer eine *samtige, warme Dunkelheit* ihn umgab. > Alle Angst und Beklemmung war von ihm gefallen. Er erinnerte sich nur noch daran, wie an etwas längst Vergangenes. Ihm war so heiter und leicht zumut, dass er sogar leise lachte. […] Er hörte sie [die Stimme] ganz nah und hätte doch nicht sagen können, aus welcher Richtung sie kam: „Hier bin ich, mein Bastian.“