Man sollte jedes Wort so aussprechen, dass es die anderen verstehen. Mit anderen Worten: Man sollte sich der Mehrheit anschließen. Dass das Wort aus dem Englischen kommt, macht dabei nichts, man darf es trotzdem deutsch aussprechen.

Ein vergleichbares Beispiel ist das Wort *»Jute«* (eine grobe Faser, aus der man z.B. Säcke macht). Das ist dem Ursprung nach ein englisches Wort und wird in Amerika und England als [ʤuːt] (also ungefähr so wie *»dschuut«*) ausgesprochen, aber wenn du das Wort in einer deutschsprachigen Konversation so aussprichst, wirst du viele fragende Gesichter sehen, weil man dich nicht versteht. Gängig im deutschen Sprachraum ist die Aussprache [ˈjuːtə] (also so wie *»juute«*), was ganz den deutschen Regeln für die Zuordnung von Lauten zu Buchstaben entspricht.

Im Fall von *»Excel«* ist das deswegen nicht ganz so einfach, weil es für den Konsonantencluster *»XC«* kein deutschsprachiges Vorbild gibt. 

Die allgemeinen Regeln sagen nämlich, dass bei einem Nomen, das zwei Silben hat, wovon die zweite als (geschriebenen) Vokal den Buchstaben *e* enthält, diese zweite Silbe eine Reduktionssilbe sein muss. Allerdings ist die Silbenteilung dann Exc-el, was genau das bereits erwähnte Problem mit dem Konsonantencluster aufwirft.

Nur in Ausnahmefällen ist bei zweisilbigen Wörtern die zweite Silbe betont. ImFall von *Excel* hat das aber den Vorteil, dass dann das C in die zweite Silbe rutscht, also Ex-cel, wodurch es keinen Konsonantenkluster mehr gibt.

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Im Detail:

Falls es sich bei der letzten Silbe um eine Reduktionssilbe handelt, wird im Fall der Endung *-el* das E gar nicht ausgesprochen, die Funktion des Silbenkerns übernimmt dann das L, das als vokalisiertes L ausgesprochen wird. (Beispiele: Engel = [ˈɛŋl̩]; Adel = [ˈaːdl̩]; Ekel = [ˈeːkl̩] usw.)

Die erste Silbe besteht dann aus *»Exc*«. Der Buchstabe *»x«* wird üblicherweise als *»ks«* ausgesprochen und »*c*« als *»ts«*. Das ergäbe die Silbe *»eksts«* (in Lautschrift: [ˈɛksʦ]). Das ist für deutschsprachige Zungen kaum in einer Silbe auszusprechen (vor allem, weil diese Folge die [Sonoritätsregeln][1] verletzt). Daher hat sich eingebürgert, das *»t«* wegzulassen, wodurch die beiden *»s«* zu einem gesprochenen Konsonanten verschmelzen, und sich für die erste Silbe *Eks* ergibt.

In IPA-Lautschrift schaut das ganze Wort dann so aus: 

> Excel = [ˈɛksl̩].

Betont man hingegen die zweite Silbe, so wird das *»c«* als Teil der zweiten Silbe aufgefasst. Die erste Silbe besteht dann nur aus *»Ex«*«, was leicht auszusprechen ist (nämlich wie *eks*: [ɛks]), und die zweite Silbe ist dann *»cel«* was als *»tsel«* ausgesprochen wird: [ʦɛl]

Das ganze Wort in dieser Variante: 

> Excel = [ɛksˈʦɛl]

Beide Varianten sind in Verwendung, aber die Version mit einer Reduktionssilbe am Ende (also [ˈɛksl̩]) ist weitaus häufiger.

  [1]: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonorit%C3%A4tshierarchie