Das "Wörterbuch der niederhessischen Mundart" (also ein Mundartwörterbuch aus der Gegend, aus der das Märchen stammt) sagt folgendes zu "libern":
libern ● lübbern ,coagulare, gerinnen‘, Niederhessen, allgemein üblich (Pfs. 1886); lewwern ,gerinnen‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Vgl. mhd. liberen ,gerinnen‘. ● Siehe Lubermilch.
und zum Stichwort Lubermilch:
Lubermilch ● ,geronnene, saure (dicke) Milch‘, hin und wieder vorkommend, z.B. auf dem Habichtswald (Vil. 1868). ● Siehe libern.
Eine weitere Schreibweise findet man im Grimm unter libbern:
libbern, verb. gerinnen, zu einer schwammigen masse zusammenlaufen (etymologische bezüge zu lab und leber vergl. sp. 3. 460); ahd. liberôn, mhd. liberen und libberen:
daʒ iʒ (das blut) ûʒ den wundin dranc bî stuckin, want iʒ itzunt was gelibbrit. Jeroschin 17561; die kürze des stammvocals ist im östlichen Norddeutschland noch vielfach gewahrt; mitteldeutsch ist liefern, s. d. vgl. auch beliebern theil 1, 1449.
Den Vokalwandel zwischen dem Verb und dem Substantiv und "u" statt "i" in der Lubermilch darf man hier wohl ignorieren. Ich denke, das ist eine Übereinstimmung mit der Vokabel aus dem Märchen.
Es dürfte sich also um ganz normale "Dickmilch"/"Sauermilch" handeln.
Erstaunlich ist eigentlich eher, dass das Internet nur diese eine Fundstelle hergibt. Nordhessen scheint internetmäßig unterversorgt...
Die lokale Verbreitung dieses Begriffs scheint extrem auf die nordhessische Gegend um Kassel beschränkt zu sein. Es wäre interessant, wenn wir hier jemanden aus der Gegend hätten, der diesen Dialekt kennt.