Dadurch dass eine bestimmte Wortform sehr selten oder nie verwendet wird, entsteht beimwirkt der Gebrauch bisweilenmitunter wie eine gewisse LächerlichkeitBelustigung. So bei
Wir hatten einen der wärmsten Märze seit Beginn der Aufzeichnungen.
Donnerwetter, derartig warme Märze sind selten!
Am Ende des Märzen¹ ist es immer am schönsten.
ebenso wie auch bei
Der Verzehr eines Fisches ist mir bis dato immer bekommen.
Beim ORF will man also nicht verlacht werden, vermute ich, und die von @tofro angeführte Bier-Irritation käme bei Nutzung von »Märzen« noch hinzu.
Im Übrigen ziehen ungewöhnliche Wortformen die Aufmerksamkeit auf sich, wodurch dem ein oder anderen Zuschauer die Nachricht entgehen mag, was dem ORF nicht recht sein kann.
¹Hier ist auch »Märzes« möglich (neben der Grundform »März«, die hier nicht zur Debatte steht).
Ist (a) »die März-Monate« eine akzeptable Alternative als Ersatz für (b) »die Märze«? Ist es vielleicht sogar die bessere Wahl?
(a) ist ein gültiger Ersatz für (b) und akzeptabel, weil es kein falsches Deutsch ist und, gut verstanden wird und keine unfreiwillige Komik transportiert. Und im Rahmen einer Nachrichtensendung mag Behelfslösung (a) durchaus die bessere Alternative sein, weil Irritationen und Ablenkungen vermieden werden – der Zuschauer stolpert nicht.
Zugespitzt könnte man sagen:
Der ORF wählt die Behelfslösung aus Angst vor den schlimmen Folgen des Originals.
Bei den gängigen Pluralformen »*Skodas*« und »*Sonntage*« besteht keine Notwendigkeit, sie durch irgendetwas zu ersetzen². Tut man es dennoch, fällt man auf. Gegenüber dem »*März*« verhält es sich hier also gerade umgekehrt.
²Es sei denn, »Skoda« stellt neben Autos auch anderes her und man will die Produktgruppen vergleichen (»Skoda«-Autos, »Skoda«-Fahrräder).