Im Grunde könnte man von
Vorspiegelung falscher Tatsachen
sprechen, auch wenn dies zunächst ein Begriff aus dem Strafgesetzbuch ist und hier - zur Bezeichnung von Produkt- und Firmennamen, die dem Kunden eine falsche Idylle vorspiegeln - in einem Feld noch unterhalb der Strafbarkeit (Betrug) verwendet würde.
Außerdem will die Firma sich und ihre Produktionsbedingungen natürlich
schönreden
und die Kunden
hinters Licht führen
oder
einlullen
und sich damit
aufhübschen
Geht man kognitionswissenschaflich an die Sache ran, könnte man auch von
Framing oder Reframing
sprechen: Ein Ding wird über eine bestimmte Bezeichnung für dieses Ding in einen anderen Kontext gestellt; hier den Kontext eines stereotypischen, idyllischen Bilderbuchlandlebens mit friedlich grasenden Kühen, das sich deutlich unterscheidet von der - hier mal vermuteten - agrar- und lebensmittelindustriellen Wirklichkeit eines modernen, großen Schlachtbetriebs, der hauptsächlich von Subunternehmerketten mit Personal beschickt wird, das armselig wohnt und die Landessprache nicht gut kennt.