Glauben drückt an sich keine Unsicherheit (auch keine Zweifel) aus, sondern nur, dass man nicht weiß.
Ich habe der Polizei gesagt, dass ich den Mord nicht begangen habe und die glauben mir.
oder
Ich glaube, das Universum ist unendlich.
in beiden Fällen kann man ziemlich sicher annehmen, dass der Sprecher davon überzeugt ist, oder zumindestens hofft, dass die Annahme zutrifft. Es ist auch schwierig bis unnmöglich, beide Annahmen (oder ihr Gegenteil) zu beweisen.
Es ist eins der Basisprinzipien von Religionen, dass sie auf dem Glauben basieren.
Könnte man
Ich glaube, dass es einen Gott gibt
schlüssig wissenschaftlich beweisen, wäre es keine große Kunst, das zu glauben (und idiotisch, das Gegenteil anzunehmen).
Könnte man das Gegenteil beweisen, wäre es einigermaßen idiotisch, trotzdem daran zu glauben. Wäre das Eine oder das Andere schlüssig beweisbar, wäre in beiden Fällen die Religion dazu ziemlich witzlos.
Der "Witz" (also das kollektive Selbstverständnis der Gläubigen) bei (im Prinzip jeder, ich gehe mal vom Christentum aus) Religion ist ja eben, dass man nicht sicher wissen kann und trotzdem glaubt. Es ist eben diese Überbrückung der Unsicherheit, die (zumindestens die modernen) Religionen ausmacht.