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Hubert Schölnast
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Man sollte jedes Wort so aussprechen, dass es die anderen verstehen. Mit anderen Worten: Man sollte sich der Mehrheit anschließen. Dass das Wort aus dem Englischen kommt, macht dabei nichts, man darf es trotzdem deutsch aussprechen.

Ein vergleichbares Beispiel ist das Wort »Jute« (eine grobe Faser, aus der man z.B. Säcke macht). Das ist dem Ursprung nach ein englisches Wort und wird in Amerika und England als [ʤuːt] (also ungefähr so wie »dschuut«) ausgesprochen, aber wenn du das Wort in einer deutschsprachigen Konversation so aussprichst, wirst du viele fragende Gesichter sehen, weil man dich nicht versteht. Gängig im deutschen Sprachraum ist die Aussprache [ˈjuːtə] (also so wie *»juute«), was ganz den deutschen Regeln für die Zuordnung von Lauten zu Buchstaben entspricht.

Im Fall von »Excel« ist das deswegen nicht ganz so einfach, weil es für den Konsonantencluster »XC« kein deutschsprachiges Vorbild gibt.

Die allgemeinen Regeln sagen nämlich, dass bei einem Nomen, das zwei Silben hat, wovon die zweite als (geschriebenen) Vokal den Buchstaben e enthält, diese zweite Silbe eine Reduktionssilbe sein muss. Allerdings ist die Silbenteilung dann Exc-el, was genau das bereits erwähnte Problem mit dem Konsonantencluster aufwirft.

Nur in Ausnahmefällen ist bei zweisilbigen Wörtern die zweite Silbe betont. ImFall von Excel hat das aber den Vorteil, dass dann das C in die zweite Silbe rutscht, also Ex-cel, wodurch es keinen Konsonantenkluster mehr gibt.


Im Detail:

Falls es sich bei der letzten Silbe um eine Reduktionssilbe handelt, wird im Fall der Endung -el das E gar nicht ausgesprochen, die Funktion des Silbenkerns übernimmt dann das L, das als vokalisiertes L ausgesprochen wird. (Beispiele: Engel = [ˈɛŋl̩]; Adel = [ˈaːdl̩]; Ekel = [ˈeːkl̩] usw.)

Die erste Silbe besteht dann aus »Exc«. Der Buchstabe »x« wird üblicherweise als »ks« ausgesprochen und »c« als »ts«. Das ergäbe die Silbe »eksts« (in Lautschrift: [ˈɛksʦ]). Das ist für deutschsprachige Zungen kaum in einer Silbe auszusprechen (vor allem, weil diese Folge die Sonoritätsregeln verletzt). Daher hat sich eingebürgert, das »t« wegzulassen, wodurch die beiden »s« zu einem gesprochenen Konsonanten verschmelzen, und sich für die erste Silbe Eks ergibt.

In IPA-Lautschrift schaut das ganze Wort dann so aus:

Excel = [ˈɛksl̩].

Betont man hingegen die zweite Silbe, so wird das »c« als Teil der zweiten Silbe aufgefasst. Die erste Silbe besteht dann nur aus »Ex««, was leicht auszusprechen ist (nämlich wie eks: [ɛks]), und die zweite Silbe ist dann »cel« was als »tsel« ausgesprochen wird: [ʦɛl]

Das ganze Wort in dieser Variante:

Excel = [ɛksˈʦɛl]

Beide Varianten sind in Verwendung, aber die Version mit einer Reduktionssilbe am Ende (also [ˈɛksl̩]) ist weitaus häufiger.

Hubert Schölnast
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