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Martin Rosenau
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Sind die österreichischen sächlichen Version von Joghurt und Keks Beweise dafür, dass sich Scholten nicht nur bei einem einzelnen Wort irrt ...

NeinFür die Hypothese, dass die Genera ursprünglich so verteilt wurden: Natürlich nicht. Die entsprechenden Wörter hat es damals noch nicht gegeben.

Scholten behauptet aber, dass derselbe Mechanismus, ... noch heute unbewusst in unseren Köpfen wirkt ...

Ja und nein - aber eher nein:

Denn Scholtens These besagtDie Frage, wieauf die Genera vor ein paar Tausend Jahren entstanden sind undhier schon öfters eingegangen wurde, ist diejenige, wie die Menschen damals einem neuen Wortdenn neue Wörter im Deutschen ein Genus verpasst hättenbekommen.

Scholten sagt nichts darüber aus, wie MuttersprachlerLaut Internet orientieren sich Sprecher an folgenden Kriterien, bevor es eine "offizielle" Regelung für ein Wort gibt:

  • Genus in der Herkunftssprache (falls diese Genera kennt)
  • Bekannte Wörter mit ähnlicher Bedeutung
  • Klang des Wortes / Wortendung

Sollte das Genus aus der Herkunftssprache übernommen werden und die zu späteren Zeiten gelebt habenSprache mit Deutsch verwandt ist, "neuen" Wörternsind die Genera verpasst habenin der Ursprungssprache bereits auf die von Scholten beschriebene Art und Weise gebildet worden. So gesehen hat die damalige Denkweise der Menschen Einfluss auf die Genera der Fremdwörter heute.

BeiWas die Vergabe des Genus nach bekannten Wörtern mit ähnlicher Bedeutung (und wohl auch nach der Wortendung) angeht, die erst später insieht es ähnlich aus: Damals hat ein Wort ein Genus bekommen und heute wird das Genus für ein anderes Wort übernommen.

Die Denkweise der deutschen Sprache aufgetaucht sindMenschen von damals ist sozusagen in den bereits bekannten Wörtern "gespeichert" und wird heute auf die neuen Wörter übertragen. Aber eben nicht deswegen, wäre somit zu erwartenweil die Leute heute noch genau so denken, dass derensondern deswegen, weil sie die Genera nicht zu Scholtens These passenvon bekannten Wörtern auf neue Wörter übertragen.

Ich gehe davon ausDie Tatsache, dass Wörter wie "Joghurt" und "Keks"die meisten englischsprachigen Fremdwörter im Deutschen zunächst mit unterschiedlichen Genera verwendet wurden, spricht für mich dagegen, dass eine von existierenden Wörtern "unabhängige" Denkweise noch nicht so lange existieren. Bei "Blog" ist es sicherexistiert.

Sind die österreichischen sächlichen Version von Joghurt und Keks Beweise dafür, dass sich Scholten nicht nur bei einem einzelnen Wort irrt ...

Nein.

Denn Scholtens These besagt, wie die Genera vor ein paar Tausend Jahren entstanden sind und wie die Menschen damals einem neuen Wort ein Genus verpasst hätten.

Scholten sagt nichts darüber aus, wie Muttersprachler, die zu späteren Zeiten gelebt haben, "neuen" Wörtern Genera verpasst haben.

Bei Wörtern, die erst später in der deutschen Sprache aufgetaucht sind, wäre somit zu erwarten, dass deren Genera nicht zu Scholtens These passen.

Ich gehe davon aus, dass Wörter wie "Joghurt" und "Keks" noch nicht so lange existieren. Bei "Blog" ist es sicher.

Sind die österreichischen sächlichen Version von Joghurt und Keks Beweise dafür, dass sich Scholten nicht nur bei einem einzelnen Wort irrt ...

Für die Hypothese, dass die Genera ursprünglich so verteilt wurden: Natürlich nicht. Die entsprechenden Wörter hat es damals noch nicht gegeben.

Scholten behauptet aber, dass derselbe Mechanismus, ... noch heute unbewusst in unseren Köpfen wirkt ...

Ja und nein - aber eher nein:

Die Frage, auf die hier schon öfters eingegangen wurde, ist diejenige, wie denn neue Wörter im Deutschen ein Genus bekommen.

Laut Internet orientieren sich Sprecher an folgenden Kriterien, bevor es eine "offizielle" Regelung für ein Wort gibt:

  • Genus in der Herkunftssprache (falls diese Genera kennt)
  • Bekannte Wörter mit ähnlicher Bedeutung
  • Klang des Wortes / Wortendung

Sollte das Genus aus der Herkunftssprache übernommen werden und die Sprache mit Deutsch verwandt ist, sind die Genera in der Ursprungssprache bereits auf die von Scholten beschriebene Art und Weise gebildet worden. So gesehen hat die damalige Denkweise der Menschen Einfluss auf die Genera der Fremdwörter heute.

Was die Vergabe des Genus nach bekannten Wörtern mit ähnlicher Bedeutung (und wohl auch nach der Wortendung) angeht, sieht es ähnlich aus: Damals hat ein Wort ein Genus bekommen und heute wird das Genus für ein anderes Wort übernommen.

Die Denkweise der Menschen von damals ist sozusagen in den bereits bekannten Wörtern "gespeichert" und wird heute auf die neuen Wörter übertragen. Aber eben nicht deswegen, weil die Leute heute noch genau so denken, sondern deswegen, weil sie die Genera von bekannten Wörtern auf neue Wörter übertragen.

Die Tatsache, dass die meisten englischsprachigen Fremdwörter im Deutschen zunächst mit unterschiedlichen Genera verwendet wurden, spricht für mich dagegen, dass eine von existierenden Wörtern "unabhängige" Denkweise noch existiert.

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Sind die österreichischen sächlichen Version von Joghurt und Keks Beweise dafür, dass sich Scholten nicht nur bei einem einzelnen Wort irrt ...

Nein.

Denn Scholtens These besagt, wie die Genera vor ein paar Tausend Jahren entstanden sind und wie die Menschen damals einem neuen Wort ein Genus verpasst hätten.

Scholten sagt nichts darüber aus, wie Muttersprachler, die zu späteren Zeiten gelebt haben, "neuen" Wörtern Genera verpasst haben.

Bei Wörtern, die erst später in der deutschen Sprache aufgetaucht sind, wäre somit zu erwarten, dass deren Genera nicht zu Scholtens These passen.

Ich gehe davon aus, dass Wörter wie "Joghurt" und "Keks" noch nicht so lange existieren. Bei "Blog" ist es sicher.