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Aufgedunsen ist gebildet aus dem nicht mehr gebräuchlichen starken Verb aufdinsen (23Kluge, 63).

Auserkoren wäre vielleicht ein weiterer Kandidat, wobei auserkiesen noch nicht völlig verschwunden ist. Aber: Ich erkiese aus (oder: Ich auserkiese?) wäre heute sehr ungewöhnlich.

Gibt es eine Liste gebräuchlicher Partizipformen, bei denen der Infinitiv oder andere Deklinationen nicht mehr verwendet werden?

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    @DavidVogt kommt auf den Kontext an ;)
    – kscherrer
    Commented Jun 26, 2020 at 7:58
  • 2
    @DavidVogt: Wenn das Wort "verrückt" im übertragenen Sinn verwendet wird und daher die Herkunft vom Verb keine Rolle mehr spielt, ist es ein Adjektiv, sonst aber ein Partizip. Beispiel 1: "Irgendetwas ist hier anders als noch gestern, vor der Party. Ja, das Sofa! Das ist verrückt. Komm hilf mir, es wieder an seinen angestammten Platz zu rücken." Beispiel 2: In meiner Geburtsstadt Graz wurden 2012 mehrere Ortstafeln verrückt. "In Graz müssen zahlreiche Ortstafeln verrückt werden. " steiermark.orf.at ... Commented Jun 26, 2020 at 8:37
  • 2
    ... Den Unterschied zwischen Adjektiv und Partizip sieht man besser im Perfekt. Adjektiv: "Heinz ist verrückt geworden." Aber Partizip: "Das Sofa ist verrückt worden." Commented Jun 26, 2020 at 8:37
  • 1
    Ich schmeiße mal gedungen in die Runde. Aber eine Liste wäre recht iteressant! Commented Jun 26, 2020 at 9:42
  • 1
    @phipsgabler Das Verb dingen ist schon noch in Gebrauch (aber das ist auserkiesen ja irgendwie auch).
    – Philipp
    Commented Jun 26, 2020 at 11:28

1 Answer 1

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Ich hab da ggf. eine Quelle gefunden, die mit alten Wörtern prüfbar auf deren aktuelle Verwendung ist.

Spontan beim browsen gefunden:

Das Verb „ängsten“ wird nicht mehr verwendet, aber „verängstigt“.

Andere Verben von dort: abarten, kleinen

Siehe Früh-neuhochdeutsches Wörterbuch

Dann hat mir ein netter Mensch noch folgendes gegeben:

Die Rote Liste für vom Aussterben bedrohte Verben https://neutsch.org/Rote_Liste

Die schwarze Liste für ausgestorbene Verben. https://neutsch.org/Schwarze_Liste

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  • Ich bin kein Sprachhistorie-Interessent im engeren Sinn, daher mag das mit sich bringen, dass ich diesem schönen Wörterbuch auch mit der Erklärung unter fwb-online.de/content/hinweise-zur-benutzung-des-woerterbuchs oder fwb-online.de/einleitung/… keine Angabe zu "wird noch verwendet ja/nein" entlocken kann. Wäre es hilfreich, das am verlinkten "ängsten" eben zu zitieren und aufzuzeigen? Commented Aug 7, 2020 at 6:45
  • Dass du glaubst, das Verb ängstigen würde nicht mehr verwendet, ängstigt mich. Es wird gegenwärtig (stand 2019) etwas häufiger verwendet als schlürfen, schälen und zücken, aber etwas seltener als wühlen, spitzen und bücken. Innerhalb der letzten 15Jahre hat sich die Frequenz von "ängstigen* sogar verdoppelt. Commented Aug 7, 2020 at 9:06
  • Quelle der obigen Behauptung: books.google.com/ngrams/… Commented Aug 7, 2020 at 9:06
  • @HubertSchölnast ich schrieb auch nicht "ängstigen" sondern "ängsten" (Verbum). Du selbst schreibst ja auch nicht gerade "ich ängste mich".
    – Walter
    Commented Aug 7, 2020 at 14:34
  • 1
    Is klar, ob ängsten überhaupt ein echtes Wort ist? Der Versuch müsste schwierig sein, es abzugrenzen von PG *ankon- "to complain" (cf. Kroonen 2013, unterstellt sekundäres *k am Beispiel OE "stalk, steal", für IG *h3enh3- mit Hettitisch hannai ~ hannanzi "to sue, judge" etc. Während Angst zufällig mit Lat. ango quasi bei eng steht, ähnlich nahe, narrow, Vgl. dagegen etwa Kölsch Angks, ferner anklagen, Anklage stellen), sodass ängsten eventuel nur als analogische Rückbildung erscheint und so vielleicht nie Grundlage für ängstigen war. Stellt euch mal nicht so ang.
    – vectory
    Commented Aug 9, 2020 at 12:58

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