Seltsamerweise schmerzt beides mein inneres Ohr, und ich versuche gewöhnlich, mit Hilfe von z. B:
hier verhält sich die Sache genau umgekehrt (andersherum, entgegengesetzt) gegenüber dem zuvor Beschriebenen
auszuweichen. Schwach und unbefriedigend, was die Ausgangsfrage betrifft, ich weiß.
Gefühlsmäßig neige ich bei umgekehrt eine Winzigkeit mehr zu wie.
Es ist, als trüge das Wort umgekehrt den gesamten Vergleichsprozess, der sich ansonsten bei Gleichem aus einem so (genauso) und dem wie sowie bei Ungleichem aus einem Komparativ und dem als zusammensetzt, bereits in sich selbst und würde ihn zugleich innerlich beantworten oder auflösen. Daher kommt mir das wie vielleicht ein wenig eher entgegen.
Es scheint mir, als bedürfe es hier einer (mir unbekannten) neutralen Konjunktion, die sich des Urteils über gleich oder ungleich quasi enthält, weil umgekehrt die vorliegenden Verhältnisse erschöpfend beschreibt, aber mit einer Konjunktion dennoch an das im Satz Nachfolgende angeknüpft werden soll.
Was würden Sie alternativ davon halten, auf eine Konjunktion ganz zu verzichten, also X ist umgekehrt Y? Das wird schon schwieriger erträglich, sobald eine sprachliche Verfeinerung einsetzt wie bei unserem „Bei X ist das umgekehrt als bei Y.“ So kann ich also leider auch keine Antwort liefern, würde mich aber freuen, wenn meine Gedanken zu weiterer Diskussion beitragen könnten.