In welchen Fall fällt das Subjekt eines Infinitivs? Das heißt, welcher von diesen Sätzen ist korrekt?
- Es ist schwer, ich zu sein.
- Es ist schwer, mich zu sein.
In welchen Fall fällt das Subjekt eines Infinitivs? Das heißt, welcher von diesen Sätzen ist korrekt?
Im Allgemeinen ist der Kasus nicht davon abhängig, ob ein Infinitiv vorliegt oder nicht, sondern davon, welchen Kasus das vorliegende Verb (und eventuell auftretende Präpositionen) regiert. Beispiele für das Personalpronomen ich sind:
Da das Subjekt eines Satzes immer im Nominativ steht, gilt das auch für das Wort ich im Nebensatz des ersten Beispiels, das dann aber nicht mehr das Subjekt des ganzen Satzes ist:
Es fällt mir schwer, ich zu sein.
Beachte, dass in einem Satz mit "sein" als Prädikat gar kein Objekt steht — sondern ein Prädikativum im Nominativ. Beispiel:
"Der Staat (Prädikativum) bin ich (Subjekt)",
woran man auch erkennt, dass das Subjekt manchmal auch bei ungewöhnlicher Wortstellung anhand der Person erkannt werden kann. Entsprechend würde aus meinem Beispiel :
Es ist schwer, der Staat zu sein.
Gleiches gilt für "werden":
Es ist schwer, ein guter Arzt zu werden.
Richtig ist:
Es ist schwer, ich zu sein.
Die Voraussetzung der Frage ist falsch: ein erweiterter Infinitiv hat kein Subjekt. Der Infinitiv steht für die Tätigkeit selbst, egal wer sie ausführt. Diese Tätigkeit kann Objekte und andere Ergänzungen haben, aber kein Subjekt:
[Es ist schwer...]
mich zu hassen
einen Bären alleine am Morgen zu fangen
Das Verb "sein" steht als Sonderfall nicht mit einem Objekt, sondern einem Prädikativum im Nominativ:
Peter ist ein Radfahrer.
"Peter" ist das Subjekt, "ein Radfahrer" ist das Prädikativum.
Es ist schwer, ich zu sein.
Der erweiterte Infinitiv "ich zu sein" hat kein Subjekt, und "ich" ist das Prädikativum.