Auf Deutsch werden ganze Zahlen, die ohne Rest durch 2 teilbar sind – also die Reihe
... -4, -2, 0, 2, 4, 6, 8, 10 ...
– als gerade und die Zahlen
... -3, -1, 1, 3, 5, 7, 9, 11 ...
als ungerade bezeichnet.
Warum?
Auf Deutsch werden ganze Zahlen, die ohne Rest durch 2 teilbar sind – also die Reihe
... -4, -2, 0, 2, 4, 6, 8, 10 ...
– als gerade und die Zahlen
... -3, -1, 1, 3, 5, 7, 9, 11 ...
als ungerade bezeichnet.
Warum?
Eine mögliche Erklärung findet sich auf dieser Seite des SWR:
Die „geraden“ Zahlen lassen sich zurückführen auf das gotische Wort „rathjo“, was einfach „Zahl“ bedeutete, und daraus wurde dann ein Verb (ge-)rathjan – zählen. Daraus hat sich im Althochdeutschen „girat“ gebildet, was erst mal so viel hieß wie zählbar, gleichzählig.
Warum sich die Wortbedeutung dann später reduziert hat auf „gerade“ im Sinne von „in zwei gleiche Hälften teilbar“, das weiß offenbar niemand so richtig. Eine Möglichkeit könnte sein: Die Vorsilbe ge- in den germanischen Sprachen bedeutet (ähnlich wie co- oder com- im Lateinischen) immer, dass etwas miteinander verbunden wird (bestes Beispiel: gem-einsam). Rathjan war „zählen“, ge-rathjan könnte dann die sinngemäße Bedeutung bekommen haben „paarweise zählen“, woraus sich dann girat „paarweise zählbar“ entwickelt hat.
So als Mathematiker habe ich auch noch eine Erklärung.
Wenn man ein Torte in eine gerade Anzahl von Stücken schneiden will, dann kann man in gerader Linie durch die Mitte schneiden, während das bei einer ungeraden Anzahl nicht geht.
Ist doch plausible, ob historisch zutreffend kann ich genauso wie bei den anderen Spekulationen nicht sagen.
Meine Vermutung ist recht simpel:
Gerade ist/war ein anderer Ausdruck für gleich (siehe die Wortherkunft). Ähnlich verhält es sich mit der englischen Übersetzung even (die auch gleich, glatt, gerade, ... bedeutet).
Diese Zahlen lassen sich also in zwei gleiche Teile teilen. "Zwei gerade Teile" sagt heute niemand mehr, aber durchaus möglich, daß es früher üblich war. Irgendwann wurde dann gerade nicht mehr für gleich verwendet, außer eben bei Zahlen.
Ergänzung:
Vielleicht liegt der Ursprung für die Verwendung von gerade und gleich als Synonyme in der Balkenwaage. Wenn auf beiden Seiten das Gewicht gleich groß ist, ist der Balken gerade (horizontal).
Duden Herkunftswörterbuch: gerade durch zwei ohne Rest teilbar: Die Adjektivbildung mhd. gerat, ahd. girat gleichzählend, gerade (von Zahlen) gehört zu der germ. Wortgruppe von got. raÞjo Zahl, ga-raÞjan zählen (vgl. Rede). Im heutigen Sprachgefühl wird 1gerade als mit 2gerade identisch empfunden.
Ich rate nur: Eine gerade Zahl von Dingen, zum Beispiel Bücher, lässt sich auf zwei gleich hohe Stapel aufteilen, das heißt die obere Kante der Stapel ist gerade. Wenn man 7 Bücher aufteilt in 3 Bücher und 4 Bücher, und die Stapel nebeneinander stellt, ist die obere Kante ungerade.