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Ich habe heute in der Schule folgenden Satz gehört:

Lass mal McDonald’s gehen.

Ist der grammatikalisch korrekt?

Müsste es nicht eigentlich heißen:

Lass uns mal in den McDonald’s gehen.

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  • 9
    Lassma’ Meckes geh’n! u.ä. ist ziemlich normale Umgangssprache in bestimmten Bereichen und Gruppen, vgl. auch Kiezdeutsch bzw. Kanaksprak, wobei ich das Phänomen nicht darauf beschränkt sehen würde, sondern es allgemeiner evtl. regional beschränkt der Umgangs- oder Jugendsprache zurechnen würde.
    – Crissov
    Commented Jan 16, 2017 at 20:14
  • 5
    Related: ...„ich bin Hauptplatz”
    – c.p.
    Commented Jan 17, 2017 at 6:47
  • 9
    "Ich geh' bei Aldi" - "zu Aldi" - "watt, schon nach acht?"
    – tofro
    Commented Jan 17, 2017 at 9:32
  • Der Apostroph steht im Deutschen als Auslassungszeichen. Wenn man wörtliche Rede wiedergibt markiert man den Sprecher nicht dadurch, dass man dessen typischen Schreibfehler wiedergibt. Commented Jan 17, 2017 at 11:19
  • 5
    @userunknown: Der Apostroph steht da, weil er bereits im (englischen) Namen dieses Etablissements (McDonald’s) enthalten ist. Dort wiederum steht er, weil es eine übliche Benennung von Gaststätten u. Ä. in dieser Sprache ist. Letztere hat kein grammatikalisches Analogon im Deutschen: Man würde eine Kneipe nicht einfach Horsts nennen, sondern höchstens bei Horst. Insbesondere hat der Genitiv in McDonald’s nichts mit der deutschen Grammatik zu tun und es ergibt daher auch keinen Sinn, ihn im Rahmen der deutschen Rechtschreibregeln zu interpretieren und deshalb den Apostroph zu streichen.
    – Wrzlprmft
    Commented Jan 17, 2017 at 15:08

5 Answers 5

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Der Satz ist durchaus korrektes Deutsch, bedeutet aber etwas anderes als das, was der Sprecher wahrscheinlich sagen wollte.

Lass mal McDonalds gehen

Könnte bedeuten, dass die Schüler ihren Englischlehrer Herrn Mc Donalds im Schrank eingesperrt haben, und der Sprecher den Angesprochenen auffordert, Herrn Mc Donalds jetzt gehen zu lassen.

Wenn der Sprecher den Angesprochenen auffordern wollte, zu Mc Donalds zu gehen, hätte er richtig gesagt

Lass uns mal zu Mc Donalds gehen

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  • 4
    Wenn man den Sinn der Frage verstanden hat, aber eine abseitige Möglichkeit findet, ihn wörtlich zu nehmen, und eine spitzfindige Antwort zu geben, sollte man dies in einem Kommentar tun. Commented Jan 17, 2017 at 11:22
  • 8
    @user unknown Nein, sollte man nicht und daran ist auch nichts "abseitiges" oder "spitzfindiges". Das ist das, was der Satz sagt. Und es ist wert, in einer Antwort zu erwähnen, dass der Satz so auch grammatikalisch richtig ist. Aus dem Kontext lässt sich nicht entnehmen, dass der Satz nicht wörtlich zu nehmen ist. (Vielleicht steckt Herr Mc Donalds ja immer noch im Schrank...). Und die nicht wörtliche, aber mögliche Auslegung des Satzes habe ich ja geliefert.
    – tofro
    Commented Jan 17, 2017 at 11:27
  • Wenn das korrektes Hochdeutsch ist, dann erklär mal das Genitiv-s. Der Satz ist korrektes Kiezdeutsch, nicht einfach falsch. Commented Jan 17, 2017 at 12:27
  • 1
    Das "s" ist kein Genitiv-s, sondern Bestandteil des englischen Namens. Der Satz ist vollkommen korrektes Deutsch.
    – tofro
    Commented Jan 17, 2017 at 12:36
  • 3
    In Österreich gibt es einen Politiker, der McDonald heißt. Er war noch vor wenigen Monaten der Generalsekretär der zweitgrößten Partei Österreichs: de.wikipedia.org/wiki/Peter_McDonald_(Politiker), dann ging er. (Man hat also McDonald gehen lassen.) Commented Jan 17, 2017 at 15:37
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In einer deskriptiven Betrachtung der Sprache (die sich anschaut, welche Ausdrücke tatsächlich verwendet werden, und ob die jeweiligen Empfänger daran etwas auszusetzen haben) ist der Satz »Lass mal McDonald’s gehen« korrekt. Obgleich man ihn formalgrammatikalisch wie Tofro auseinandernehmen kann, und dabei zu einem anderen Schluss kommt, ist es durchaus üblich vor allem unter Jugendlichen mit dieser verkürzten Phrase anzuzeigen, dass man die Restauration Zum goldenen M zu besuchen gedenkt.

In einer normativen Betrachtungsweise ist der Satz allerdings als falsch zurückzuweisen; er entspricht nicht den Richtlinien für gutes Deutsch. Denn nach den gemeinhin akzeptierten Regeln gilt:

  • lassen in dieser Funktion erfordert in der Regel ein Akkusativobjekt (wen lassen wir etwas tun?)
  • Lokaladverbiale müssen mit entsprechenden Präpositionen gekennzeichnet sein (wo? oder wohin?) und in ihrem Kasus muss ersichtlich sein, ob es sich um eine Bewegung oder einen Aufenthaltsort (nach grammatikalischen Gesichtspunkten) handelt.

Nach diesen Richtlinien für gutes Deutsch muss es – wie die anderen Antworten schon gesagt haben – folgendermaßen lauten:

Lass uns mal zu McDonald’s gehen.


Übrigens mag mancher einwenden, dass der Beispielsatz schon außergewöhnlich lang, fast schon formell ist. Es kann auch noch viel kürzer werden:

Gehen wir McDonald’s (oder: Mäcces).

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Der Satz ist nicht korrekt oder zumindest kein gutes Deutsch. Richtig oder jedenfalls besser wäre

Lass(t) uns mal in den McDonald's gehen.

oder

Lass(t) uns mal in das / ins McDonald's gehen.

oder

Lass(t) uns mal zu McDonald's gehen.

Welche dieser Varianten man bevorzugt, hängt vermutlich davon ab als was man McDonald's vorrangig ansieht. Ich persönlich würde zu McDonalds gehen.

Ich denke aber, dass der stark verkürzte Ausdruck

Lass mal McDonald's gehen.

ähnlich wie

Lass mal Kino gehen.

in Teilen der Jugendsprache durchaus üblich ist.

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  • 4
    +1 für zu McDonald's
    – Iris
    Commented Jan 16, 2017 at 23:01
  • Ich habe 7 Jahre in Psychiatrie gearbeitet und keine Kinder oder jugendliche, "nicht mal krank", mit so ein Ausdruck gehört (auch nicht "lass mal Kino gehen": wohin geht es denn?) Da fehlt mind. ein "uns ins" (Kino), oder "zum" bei McDonalds, sonst sind diese die die (irgendwo hin) gehen
    – ieselisra
    Commented Jun 2, 2022 at 12:27
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Das ist vereinfachte Sprache, also Jugendsprache. Wir sind zu faul um alles zu sagen.

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  • 1
    Willkommen auf german.se! Könntest Du Deine Antwort ggf. mit Belegen oder zumindest einer Anekdote untermauern, die einerseits zeigen, dass vereinfachte Sprache zwingend Jugendsprache sein muss, wie es Dein Gebrauch des Wörtchens also suggeriert und andererseits wir zu faul sind und dass Faulheit überhaupt eine Rolle spielt? Commented Jan 17, 2017 at 8:04
  • 2
    proof by example
    – tofro
    Commented Jan 17, 2017 at 8:15
  • @AlexanderKosubek Also ist ebenfalls Teil der Jugendsprache und wird häufig verwendet als: Das was ich vorher gesagt habe war Schwachsinn, weil ich erst geredet und dann nachgedacht habe, also sage ich Dir jetzt, was ich eigentlich meinte. Alles zu löschen und neu zu schreiben wäre auf dem Smartphone zu viel getippe. Commented Jan 17, 2017 at 8:33
  • @SiNa Wir waren als Jugendliche auch faul (und ich bin es gerne heute noch), aber trotzdem konnten wir vollständige Sätze sagen... Commented Jan 17, 2017 at 8:38
  • 1
    Ich halte wenig davon, Antworten aufzublähen, um des Aufblähens willen. Im Gegenteil nerven mich lange Ausschweifungen die nicht zum Punkt kommen und den Kern der Aussage verbergen. Commented Jan 17, 2017 at 11:06
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Im Sommer habe ich einen etwa dreißigminütigen Vortrag namens "Gehst Du Aldi" im SWR dazu gehört. Die Autorin Diana Marossek hat darin Erkenntnisse ihrer Doktorarbeit vorgetragen. Sie führt aus, dass es einerseits Interferenzen aus der türkischen Grammatik seien (Weglassen von Präposition und Artikel bei Ortsangaben), anderseits gäbe es dafür schon Belege aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert - es sei also auch ein Stadtsprachenphänomen.

Man sagt nicht "ich gehe zu dem McDonald's", sondern "zum McD". Normalerweise benutzt man also eine Kontraktion vor. Die Autorin spricht hier auch von Kontraktionsvermeidung.

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  • 1
    Man kann aber auch zu McD gehen, wenn man McD als Eigennamen begreift und diesem keinen Artikel geben möchte, wie es im Norden üblich ist ;)
    – Jan
    Commented Jan 18, 2017 at 22:24
  • Wieso nicht zum?
    – Dan
    Commented Jul 18, 2019 at 0:28
  • 1
    Weil McD beinahe allgegenwärtig ist und somit kein zählbares Nomen, sondern ein indefiniter Zustand, der an vielen Orten erreicht werden kann, vgl zu Geld kommen, zu Gott gehen; in anderer Hinsicht--bzw ganz folgerichtig--ist es außerdem ein Eigenname, und die Praeposition daher nicht gegendert, vgl zu Marko gehen, zu Gott gehen; dagegen ist bspw Geld ansonsten definitiv zählbar, und bestimmt, daher in's Geld kommen, ähnlich zum Himmel fahren. Eventuel spielt hier auch rein, dass neuter ursprünglich nicht mit -m gebeugt wurdem, vgl wem oder was, einst wiu, eben zu < ziu?
    – vectory
    Commented Jan 24, 2020 at 12:23
  • vgl dazu german.stackexchange.com/questions/52613/…
    – vectory
    Commented Jan 24, 2020 at 12:25

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