Gehört hier zwischen das vorletzte und das letze Wort ein Komma?
Hochdeutsch ist eine Sprache, die standardisiert, also in Regelwerken abgebildet(,) ist.
Das Hilfsverb »ist« am Ende des Satzes gehört sowohl zu »standardisiert«, als auch zu »abgebildet«, denn der obige Satz ist eine Verschmelzung dieser beiden Sätze:
- Hochdeutsch ist eine Sprache, die standardisiert ist.
- Hochdeutsch ist eine Sprache, die in Regelwerken abgebildet ist.
Interpretiert man dieses »ist« am Ende des Satzes so, dass es zu »standardisiert« gehört, dann kann man es auch vorziehen, und direkt hinter »standardisiert« stellen:
Hochdeutsch ist eine Sprache, die standardisiert ist, die also in Regelwerken abgebildet ist.
Dadurch wird es aber (zumindest nach meinem Sprachgefühl) notwendig, vor »also« das Relativpronomen »die« einzufügen, und dem Partizip »abgebildet« sein eigenes »ist« zu geben, weil es sonst ohne Hilfsverb dastünde. Dass hier kein Komma nach »abgebildet« stehen darf, liegt auf der Hand, denn das letzte Wort des Satzes gehört zu keinem anderem Wort als »abgebildet«, daher wäre an dieser Stelle ein Komma definitiv falsch.
Weitaus interessanter ist aber diese Variante:
Hochdeutsch ist eine Sprache, die standardisiert, die also in Regelwerken abgebildet(,) ist.
Hier hat jeder der beiden Relativsätze sein eigenes Relativpronomen, aber sie teilen sich dasselbe Hilfsverb. Gehört hier ein Komma hin oder nicht?