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Was ist der Ursprung des Suffixes "-in" zur Feminisierung eines Nomens im Deutschen, und wie unterscheidet sich seine Geschichte im Vergleich zu anderen germanischen und indogermanisch europäischen Sprachen?

Zumindest Luther verwendete den Ausdruck 'Mannin' für 'Frau', das Suffix scheint also schon etwas älter zu sein. Viele germanische Sprachen, wie etwa das Englische oder das Norwegische, haben diese Suffix jedoch weitesgehend verloren.

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    dass Luther den ausdruck "Mannin" verwendet ist falsch und richtig zugleich. Die "Mannin" ist ausschließlich Eva, denn sie wurde als das weibliche gegenstück zum Mann geschaffen, deswegen drückt diese Form ihre Position besser aus als "Frau". Im gegensatz dazu ist zum Beispiel Esra in der Bibel immer eine Frau gewesen.
    – Vogel612
    Commented Nov 16, 2013 at 16:28
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    Ein Einstieg ins Thema
    – Crissov
    Commented Oct 6, 2014 at 13:34
  • @Vogel612 Der alttestamentarische Esra war mit Sicherheit ein Mann.
    – Uwe
    Commented Oct 8, 2014 at 17:17
  • @Uwe autsch... stimmt. Ich vermute mal, dass ich Esther meinte. Die war jedenfalls eine Frau ;)
    – Vogel612
    Commented Oct 8, 2014 at 17:19
  • @Vogel612 Das klingt allerdings viel plausibler.
    – Uwe
    Commented Oct 8, 2014 at 17:22

2 Answers 2

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Offenbar ist der Ablaut "-in" zur Bildung weiblicher Nomen schon sehr alt. Schon im Althochdeutschen finden wir zahlreiche so feminisierte Wörter:

chuningin (Königin), hundynne (Hündin)

Damals kamen auch Endungen -inna und -inne vor.

Franz Bopp schreibt in seinem Werk "Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Lithauischen, Gothischen und Deutschen" (Dümmler 1833 S. 1187 f.):

Im Althochdeutschen entspricht das Suffix inna, wahrscheinlich durch Assimilation aus inja für inia, so dass dem sanskritischen Feminincharakter ī sich noch der gewöhnliche Ausgang a (aus â, goth. ó) beigefügt hat. Beispiele sind: gut-inna Göttin, kuning-inna Königin, meistar-inna [...]. Im Nominativ und Akkusativ bestehen abgekürzte Formen auf in, wie gutin, kuningin (neben gutinna, kuninginna), worauf sich unsere neudeutschen Formen wie Göttin, Königin stützen.

Vermutlich stammt unser heutiges Ablaut -in als abgewandelter Form ursprünglich aus dem Sanskrit. Leider schreibt auch Bopp nur wenig zu der unterschiedlichen Entwicklung in den anderen indogermanischen Sprachen.

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    Du meinst "stammt [...] ursprünglich aus dem Protoindoeuropäischen und ist mit der Femininendung ī im Sanskrit verwandt", oder?
    – Uwe
    Commented Oct 8, 2014 at 17:21
  • Nein nein, zu Bopps Zeiten war Urindogermanisch quasi gleichbedeutend mit Proto-Sanskrit. Dabei ist Sanskrit ein bespnders schlechtes Beispiel, nachdem dort alle kurzvokale auch im Auslaut zu a werden,
    – vectory
    Commented Nov 12, 2023 at 13:20
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Ich sehe da eine Parallele zu lateinisch una (eine), Femininform von unus einer und Zahlwort). Una/eine kann als Suffix leicht zu -in werden. Schon im Lateinischen haben wir das Feminin-Suffix -ina, zB gallus, gallina (Hahn, Henne).

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