Manfred Spitzer erklärt in seinen Büchern und Vorträgen, dass Menschen sich die Grammatik ihrer Muttersprache nicht über Einzelfälle, sondern über allgemeine (unbewusste) Regeln merken.
Dazu lässt er die Leser und Hörer Phantasiewörter ins Partizip Perfekt setzen, und zwar ein zweisilbiges Wort wie "quaffen" und ein dreisilbiges Wort auf "-ieren" wie "flagieren".
Er behauptet dann, dass das Ergebnis "gequafft" und "flagiert" bedeutet, dass Wörter auf "-ieren" eine Ausnahme bilden.
Ich glaube aber, dass das mit "-ieren" nichts zu tun hat, sondern rein damit, dass es sich um ein dreisilbiges Wort ohne Vorsilbe handelt.
Um diese Vermutung zu überprüfen, bräuchte ich aber mehr echt dreisilbige Zeitwörter, was im Deutschen selten ist.
Meine Frage ist nun: Liege ich mit meiner Vermutung zu der Dreisilbigkeit richtig? Kann mir jemand ein paar Beispiele für echt dreisilbige Zeitwörter geben, die meine Vermutung unterstützen oder widerlegen? Oder gibt es das sogar als Grammatikregel in einem guten Grammatikbuch? Oder hat das Zurückführen auf "-ieren" (gute oder schlechte) Tradition?