[1]
Substantive, die sich aus Verben ableiten, indem die Endung -er an den Stamm des Verbs angefügt sind, haben maskulines Genus:
- lehren → der Lehrer
- streuen → der Salzstreuer
- dreschen → der Mähdrescher
[2]
Außerdem gibt es maskuline Worte auf -er, bei denen nicht klar ist, auf welches Verb sie zurückgehen, oder ob sie überhaupt auf ein Verb zurückgehen:
- der Priester (nicht etwa von *priesten, sondern von gr. πρεσβύτερος (presbýteros), Pfeifer)
- der Zucker (nicht etwa von zucken, sondern von arab. sukkar, Pfeifer)
[3]
Es gibt aber auch feminine Wort, die auf -er enden
- der / die Butter (bemerkenswerterweise existiert in Dialekten auch die maskuline Form)
- die Mutter (wie bei allen Verwandtschaftsbezeichnungen folgt das Genus hier dem Sexus)
- die Schwester (ebenso)
Ich interessiere mich für die Sprachgeschichte dieser Wortbildung [1]:
- Wann ist diese Wortbildung im Deutschen bzw. in Vorgängersprachen entstanden?
- Falls sie aus anderen Sprachen ins Deutsche übernommen wurde, woher stammt sie?
- Lässt sich nachvollziehen, warum die Formen maskulin sind?
- Ist das Genus der anderen Substantive unter [2] aus einer Analogie entstanden?
- Habe ich unter [3] noch andere Beispiele übersehen?
Zu 2. fällt mir nur assoziativ ein, dass es eine analoge Konstruktion im Lateinischen mit der Endung -tor gibt:
- orare → orator
- movere → motor
- rotare → rotor
- quaerere → quaestor
Schon über die Beantwortung einzelner Fragen oder auch nur Hinweise zu einzelnen Fragen wäre ich dankbar.