Ja, das ist zweideutig.
Während von - bis den einschließenden Sinn präzise wiedergibt, fehlt ein passendes Wort für den ausschließenden Fall. Ein mathematisches Lehrbuch könnte daher versuchen, zwischen als Gegensatz zu von - bis zu definieren, ohne das ausdrücklich zu kennzeichnen. Praktisch wird z.B. die Notation [1,6], bzw. ]1,6[ oder gemischt [1,6[ gerne verwendet.
Die Definition aus dem Duden ist wenig hilfreich, da innerhalb nicht einfach für zwischen eingesetzt werden kann. Selbst im Fall zwischen den Grenzen X, Y ist nicht klar, wo die Grenzen nun genau liegen, da Grenzen typischer einen abstrakteren Typ haben als die Auswahl elemente, die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark, innerhalb der Grenzen Deutschlands, zumal die Grenzen oft verschmiert, schwammig (English "fuzzy") sind, etwa 200 Meter von der Küste entfernt, wobei die Küste keine klare Linie ist nach Benoit Mandelbrot sogar unendlich lang. Jedoch, wenn man sich zwischen etwas entscheiden muss, schließt das die Grenzen offensichtlich ein.
An zwischen etwas sieht man auch, das zwischen als Präposition für eine Einheit verstanden wird. Wäre die Präposition assoziativ auf beide Elemente einzeln anzuwenden (zwischen (eins und sechs)) = zwischen eins und zwischen sechs, würde das nur bei, neben, hier oder der gleichen bedeuten. Tatsächlich wird stattdessen von - bis verwendet. Analog dazu wäre etwa nach - vor denkbar. Meiner Erfahrung nach wird selbst für von - bis gerne exklusiv oder inklusiv dazu gesagt, bzw. unnötiger Weise auch von - bis einschließlich.
Wieso das so ist? Weiß ich auch nicht genau, scheint relativ kompliziert zu sein.
Dafür sollte man vielleicht mal eine historische Forschung finden. Vergleichen ließen sich etwa zu, IE. *doh₁ und zwei, IE. *dwóh₁ bzw. bis, "bei+zu" und latein bis, IE. *dwís, griechisch dia- IE. *dwis-eh₂ mit zwi-s-chen, AHD zwiska, PGem *twisk(j)a vergleichen, sowie beide, En. both, PGem *bai- (IE. ?), und bei, englisch by, PGem *bi, IE. *h₁epi (woher auch Abend, Epi-[Zentrum], etc.; Vgl. dazu auch auf, oben, über, **hepp!*, En. up und die Formulierung von - über [bis]). Bunt wird's erst, wenn ägyptisch jmjtw /imituː/ und inmitten, bzw. arabisch bayna hinzu gezogen werden. Eventuell ist auch Griechisch kai edo "für", edo "hier", IE. *do (etwa oben *doh₁?) relevant, sowie eher noch im Bezug zur Mathematik durch (etwas durch bzw. für vier teilen; Englisch 1 through 6 "1 bis 6"), PGem *þurhw, "Likely from Pre-Germanic *tr̥h₂(h₃)kʷ-, a compound of Proto-Indo-European *terh₂- (“to cross”) + *h₃ekʷ- (“to see”). Others take the second element to be *-kʷe. In either event related to Sanskrit तिरस् (tiras, “through”), तिर्यञ्च् (tiryañc, “transverse, horizontal”)", dabei ist *-kʷe die Wurzel zu dem oben genannten Gr. kai; Vgl. dazu auch Lat. trans<*tr̥h₂-n̥t-s<*terh₂-, transport (für *h₁ep war zu lesen "... referring to pack animals or riding"), vgl. wegen *-nt- auch unter, nieder (En. nether regions), demnach Unter-Nehmung (wieso unter, jetzt mal wirklich!?). Wenn man sich bei unter durchklickt, findet man auch IE. *h₁entér "between", daher inter- sowie unter, jenes allerdings "*conflated with n̥dʰér (“under”)", dazu steht "*Likely from *h₁ní (“down, downwards”) + dʰe (locative particle) ["where"]". Tatsächlich erwähnt Pfeifer "ahd. untar zwiskēn":
zwischen Präp. ‘innerhalb zweier (räumlicher oder zeitlicher) Begrenzungen, innerhalb einer Menge’. Aus adverbiell gebrauchten präpositionalen Verbindungen wie ahd. untar zwiskēn ‘unter, in der Mitte von zweien’, untar in zwiskēn ‘untereinander’ (9. Jh.), auch zusammengezogen untarzwiskēn sowie inzwiscōn, mhd. under, in zwischen, enzwischen entwickelt sich die einfache Form mhd. zwischen, zwüschen, (md.) zwuschen Adv. und Präp., mnd. twisken, twischen, mnl. tusscen, twussen, twisscen, nl. tussen. Auszugehen ist daher von einem Dativ Plural des sowohl distributiven wie kollektiven Zahladjektivs ahd. zwiski ‘zweifach, zu zweit, zweiteilig, abermalig’, Plur. ‘beide’ (8. Jh.), mhd. zwisc, zwisch ‘zweifach, je zwei’, Plur. ‘beide’, asächs. twisk ‘zweifach’, das germ. *twiska- bzw. *twiskja- voraussetzt; vgl. dazu auch aengl. betweoh, betwux, betwisc, engl. (älter) betwixt ‘dazwischen’. Es handelt sich um eine Bildung mit dem Suffix ie. -ko- zum Multiplikativadverb ie. *du̯is ‘zweimal’; s. dazu ↗Zwilling und ↗Zwirn. In bezug auf zeitliche Grenzen steht zwischen seit dem 14. Jh.
DWDS/zwischen, Formatierung nicht übernommen
Wegen dem Niederländischen Vergleichsmaterial muss ich an tauschen und täuschen denken, die von unklarer Herkunft sind. tauschen wird zuweilen mit trade übersetzt, zu PGem. *trado "track, way" (Vgl. etwas weggeben), "Proto-Indo-European *drā-, *der- (“to walk, step, run”). Cognate with Sanskrit द्राति (drāti, “to run”) and Ancient Greek δρόμος (drómos, “running”)"; Vgl. dazu tragen, bzw. heben, IE. *keh₂p- "grab, seize", hauen *kewh₂- (abhauen, abheben; Ausflug; Vorschlag) zu *h₁epi, bzw. zu *h₂epó, denn bei der Gelegenheit sollte auch von, "*Proto-Germanic *afanē, *fanē, *funē (“from”), compound of *afa (from Proto-Indo-European *h₂epó (“from, off”)) + ana (from Proto-Indo-European *h₂en- (“on”))" und daher Anfang (an + fangen, verwechselt mit Angriff?) und Ende, IE. *h₂ent- "front, face" verglichen werden, anhand derer deutlich wird, wie wirr bzw. unsicher das ganze ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass es einfach logische ist, nur Zahlen zu nennen, an denen auch ein Interesse besteht. Bei großen Mengen macht es auch nur einen geringen Unterschied, zumal zwischen sechs- und siebenhundert oft als Schätzwert abgegeben wird.