Die Grundstruktur dieses Satzes ist eine Nominalphrase, die eine Partizipialkonstruktion als Apposition hat. Das kann man generell immer machen, hat aber manchmal spezielle Idiomatik. Zb. die "Rezeptform"
- Nüsse, gehackt
- Mehl, gesiebt
Wenn die Partizipialkonstruktion selbst Argumente enthält, stellt sich die Frage der Reihenfolge. Grundsätzlich kommen hier normale Einflüsse der Informationsstruktur zum Tragen:
Das ist Zwetschgenmarmelade, für sechs Stunden eingekocht.
Das ist Zwetschgenmarmelade, eingekocht für sechs Stunden.
Im ersten Fall wird die Aussage auf das Einkochen fokussiert, im zweiten auf die Dauer. Beide Sätze sind ziemlich gleich gängig und unterscheiden sich in der Praxis auch in der Bedeutung fast nicht.
Hier kann man die Präpositionalphrase auch durch einen Akkusativ der Zeit ersetzen:
Das ist Zwetschgenmarmelade, sechs Stunden eingekocht.
aber die andere Reihenfolge ist interessanterweise für mich kaum akzeptabel:
Das ist Zwetschgenmarmelade, eingekocht sechs Stunden.
Ich wüsste nicht, was grammatisch gegen die zweite Variante spricht, aber sie klingt einfach sehr komisch. Ein Zeichen, dass zusätzlich idiomatische Konstruktionsbeschränkungen herrschen.
Genauso ist es bei deinem Beispiel.
Jenes Wasser, Eis 9 genannt.
ist völlig akzeptabel und keine besonders markierte Konstruktion.
Jenes Wasser, genannt Eis 9.
ist genauso akzeptabel, aber zusätzlich einen Instanz der speziellen Konstruktion X, genannt Y, die idiomatisch vor allem bei Namensvorstellungen gebraucht wird, etwa Franz, genannt Frankie oder New York, genannt Big Apple.
Ungeprüft vermute ich, dass die Konstruktion vorzugsweise bei Personennamen verwendet wird. In deinem Beispiel wirkt sie deshalb angemessen, weil es eine längere, recht pathetische Aufzählung von Epitheta ist, die dann in Eis 9 kumuliert. Also einerseits stilistisch etwas altertümlicher anmutend, andererseits von der Fokussierung her die "richtigere" Variante.