Wenn es nur um die Vermeidung von persönlicher Anrede geht, kann man es wohl schlicht einen "Stil ohne persönliche Anrede" nennen.
In dem Beispiel wird eine Passivkonstruktion eingesetzt. Passivsätze haben zwar kein grammatikalisches Subjekt, aber man kann einen Handlungsträger mit Hilfe von Formulierungen wie "von Ihnen / durch Sie" usw. einbauen (als Präposition). Das Passiv ist also nicht an sich anredelos.
Das Passiv wird u.a. zur generalisierenden Beschreibung von Sachverhalten, also Prinzipien oder Normen, eingesetzt. So auch in dem Beispielsatz "Das Menü kann geöffnet werden, indem diese Schaltfläche angeklickt wird." Aber als durchgängiger Stil in praktischen Anleitungen mit mehrstufigen Abläufen wäre das unangemessen, weil beim Lesen erst eine Interpretation erfolgen und eine Handlungsentscheidung getroffen werden müsste. Es kann sehr wohl stellenweise für Hintergrundinformationen zum Verständnis oder für Hinweise auf alternative Möglichkeiten sinnvoll sein. Bei dieser Textart sollte man das nicht als "förmlicheren" Stil missverstehen, denn es wirkt hier überhaupt nicht so.
Infinitivkonstruktion für direkte Anweisungen ohne Anrede
Um Anleitungen und Aufforderungen kurz und knapp zu halten, ist eine Ersatzform des Imperativs üblich, die grammatikalisch eine Infinitivkonstruktion ist (keine persönliche Anrede, das Verb wird nicht flektiert):
Zum Öffnen des Menüs diese Schaltfläche klicken.
Um das Menü zu öffnen, bitte diese Schaltfläche klicken.
Menü schließen.
Siehe auch diese Frage: Woher stammt die Verwendung des Infinitivs als Ersatz für den Imperativ?