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Ich habe soeben völlig erstaunt festgestellt, dass eine bestimmte Wortgruppe, die meine Familie und ich seit jeher benutzen, in keinem Wörterbuch zu finden ist. Da wir aus dem norddeutschen Raum kommen (Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg), dachte ich erst, es handelte sich hierbei vielleicht nur um Wörter aus einem Dialekt (meine Großeltern sprachen Platt). Aber selbst Google findet dazu nichts – was mich wirklich verblüfft!

Wo sind die Möhle, möhlen und möhlig verbreitet, und was ist ihre sprachliche Herkunft?


Bedeutungen nach meiner Auffassung: (Zum Anzeigen bitte mit der Maus über das gelbe Feld fahren!)

die Möhle: die Unordnung, die Gesamtheit wahllos daliegender Gegenstände
möhlen: Unordnung schaffen, zwischen Gegenständen wahllos herumkramen
möhlig: unordentlich, verwüstet, mit wahllos herumliegenden Gegenständen übersäht

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  • 1
    Bei uns (alemannischer Sprachraum) sagen wir nülen, nuelen, nuele in ähnlicher Bedeutung. Sie auch bei Grimm.
    – Takkat
    Commented Sep 17, 2017 at 13:34
  • 2
    Mir sind alle drei Wörter völlig unbekannt. Auch die von Takkat genannten Wörter habe ich noch nie gehört oder gelesen. Ich kenne aber auch keine anderen Wörter, die diese Bedeutungen haben. Commented Sep 17, 2017 at 17:26
  • 4
    Hier www.mundmische.de/bedeutung/6310-moehlig findet man was. Es handelt sich also um ein umganssprachliches Wort, welches für Ostdeutschland typisch ist. Interessanterweise taucht bei Google "Wirrwarr" auf wenn man "Möhle bedeutung" eingibt. Commented Sep 17, 2017 at 17:52
  • 2
    Ich kenne es als Unordentlich. Wenn zB eine Wohnung sehr unordentlich ist, dann ist es dort möhlig. Und sich zumöhlen bedeutet dann, dass man sehr unordentlich ist und Unordnung produziert.
    – Matthias
    Commented Sep 18, 2017 at 10:10
  • Ich kenne das, möhlich -> unaufgeräumt, ein weggemöhlt -> nicht alle Tassen im Schrank, Möhlstahl -> Zimmer nicht aufgeräumt usw.
    – user30588
    Commented Nov 9, 2017 at 17:27

4 Answers 4

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Gemäss dem Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache handelt es sich um ein umgangssprachliches mecklenburgisches Wort mit der Bedeutung ‘kramen, wühlen, herumsuchen’, vgl. „mölen“, Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache.

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möhlen oder auch wöhlen kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet so viel wie wühlen, steht hier: http://plattmakers.de/de/17407/möhlen

möhlen (/mœɪ̯ln̩/, Verb, Plattdeutsch) [1]Karte Bedeutung:

Plattdeutsch: wöhlen Deutsch: wühlen

Etymologie:

von Möhl:

Möhl (/ˈmœɪ̯l/, Substantiv, Plattdeutsch) Möhlen, f

Plattdeutsch: Mahlanlaag för Koorn Niederländisch: meulen gem Englisch: mill gem Deutsch: Mühle gem

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    @BjörnFriedrich In Deiner Frage stand aber auch, dass Du keine Informationen finden konntest, ob es sich um Wörter aus einem Dialekt handeln. Und Tina hat den Dialekt bestätigt und einen Wörterbucheintrag geliefert :)
    – Arsak
    Commented Sep 14, 2018 at 12:27
  • 1
    Wenn das von Mühle hergeleitet wird, wie kommt denn dann die Unordnung darein? Commented Sep 15, 2018 at 15:41
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In Prenzlau (Nordosten Brandenburgs) ist das Wort absolut im Sprachgebrauch. Es bedeutet in der Regel unordentlich.

Es wird wie folgt häufig angewendet:

  • möhlig (Adjektiv) = es ist unaufgeräumt, unordentlich.
  • herummöhlen (Verb) = etwas ohne große Energie durchwühlen und damit unordentlich machen.
  • die Möhlecke (Substantiv) = ein unordentlicher Bereich im Zimmer oder in einem Schrank.
  • die Möhlbude (Substantiv) = ein unordentliches Zimmer.
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Ich komm aus Stuttgart und auch mir ist das Wort möhlig bekannt, woher ich es kenne weiß ich nicht aber ich kenne das Wort auch mit der Bedeutung unordentlich, so wie dus übersetzt hast. Ich benutze es vor allem, wenn Zeug auf dem Boden liegt.

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