König der Elfen
Es gibt eine alte dänische Geschichte um den König der Elfen, also den Elfenkönig. Das dänische Wort für „Elfenkönig“ ist „Ellerkonge“, denn das dänische Wort für „Elfe“ ist „Eller“. Johann Gottfried Herder hat diese dänische Ballade ins Deutsche übersetzt und dabei einen Übersetzungsfehler gemacht. Er übersetzte das dänische Wort „Eller“, das ja eigentlich „Elfe“ (ein mythisches Wesen) heißt, als „Erle“ (eine Baumart).
Goethe kannte die deutsche Übersetzung der Ballade vom Erlkönig und schrieb sie um, um sie an den Anfang des Singspiels „Die Fischerin“ zu setzen, wo die Fischerin ebendiese Ballade singt.
Dass der König einmal „Erlkönig“ und dann wieder „Erlenkönig“ genannt wird, hat ebenso wenig zu bedeuten, wie dass manche Menschen „Ellbogen“ oder „Ellenbogen“ zum Gelenk zwischen Unter- und Oberarm sagen. Goethe wählte jeweils die Version, die besser ins Versmaß passte.
Nachtrag
Ein anderes dänisches Wort für „König“ ist „rich“. Der Elfenkönig wird also nicht nur Ellerkonge, sondern auch Ellerich genannt. Daraus entstanden dann Elberich und Alberich. Ein Zwerg mit dem Namen Alberich begegnet uns ja auch im Nibelungenlied.
Die Silbe „Alb“ wiederum findet man auch im Wort „Albtraum“, und die Alben sind auch nichts anderes als eine Variation der Elfen.
Der Elfenkönig selbst geht auf einen alten jüdischen Mythos zurück, dort war er aber noch – wie alle Elfen – eine Frau, die auch als „die weiße Frau“, eine todbringende Gestalt, in der Mythologie zu finden ist.