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Ich komme aus dem Raum Pfalz/Nord-Baden und kenne die Wörter Nachcousin und Nachcousine (jeweils mit langem 'a'). In meinem Sprachgebrauch bezeichnet dies Verwandte etwa gleichen Alters (/der gleichen Generation), mit denen ich (genau) ein Urgroßelternpaar gemein habe:

  • Teile ich die Eltern mit einer Person, heißt sie Bruder/Schwester.
  • Teile ich ein Großelternpaar mit einer Person, heißt sie Cousin/Cousine.
  • Teile ich ein Urgroßelternpaar, heißt sie Nachcousin/Nachcousine.

Dabei ist das Präfix Nach- auch stapelbar; d. h., wenn ich ein Ururgroßelternpaar mit einer Person teilen würde, wäre sie meine Nachnachcousine bzw. mein Nachnachcousin.

Nun hat eine oberflächliche Recherche im Netz ergeben, dass die Begriffe nicht sehr verbreitet zu sein scheinen und dass der Gebrauch auch schwankt zwischen der von mir beschriebenen Bedeutung und "Kind meines Cousins/meiner Cousine" oder "Cousin/Cousine meiner Mutter/meines Vaters".

Meine Frage:
Wo im deutschsprachigen Raum sind diese Begriffe bekannt und in welcher Bedeutung werden sie dort verwendet?

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  • 10
    Noch nie gehört. Ich glaube, andernorts sagt man "Großcousin(e)".
    – Matthias
    Commented Nov 25, 2014 at 13:04
  • Es wäre nett, wenn alle, die kommentieren und die Sache nie gehört haben, dazuschreiben könnten, woher sie kommen. Den "Standort" dabei zu haben, könnte hilfreich sein. (Okay, @Matthias, du kommst laut deinem Profil aus München :-))
    – Chris
    Commented Nov 25, 2014 at 13:09
  • 1
    Ostösterreich, noch nie gehört. Großcousin(e) gibt es natürlich.
    – Ingmar
    Commented Nov 25, 2014 at 13:15
  • 1
    Hessen, ebenfalls noch nie gehört, kenne ebenfalls Großcousin(e).
    – dirkt
    Commented Nov 25, 2014 at 15:50
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    Ich halte es für keine gute Idee hier 50 Antworten zu sammeln mit offenem Ende, für jede Region die den Begriff kennt oder nicht. Wenn, dann müsste man das Community-Wiki mit einer Liste "hier so verwendet" und einer "hier unbekannt". Commented Nov 26, 2014 at 2:57

4 Answers 4

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Negativ - Nachcousin wird nicht verwendet:

(bitte alphabetisch einordnen)

Stattdessen ist Großcousin üblich:

  • Bayern
  • Berlin
  • Franken (Unter- und Mittel-)
  • Hessen
  • Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
  • Moselfranken
  • Nordrhein-Westfalen
  • Oberschwaben
  • Österreich

Stattdessen ist Cousin zweiten Grades üblich, da Großcousin eine andere als die o. g. Bedeutung hat:

  • Niedersachsen, Süd- -- Großcousin bedeutet Cousin des Vaters oder der Mutter.
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  • Schweiz: Cucusin(e) - kann das jemand bestätigen? Commented May 30, 2016 at 12:15
  • Ich kenne aus Sachsen-Anhalt Kusskusine/ Couscousin(e) und nicht, wie in der Antwort behauptet den/die Groußcouin(e). Die richtige Schreibweise ist unklar & dazu konnte ich bisher auch in Wörterbüchern nichts finden. Allerdings gibt es einige Einträge dazu in anderen Hilfe-Foren, z.B. helpster.de/… @Ralph M. Rickenbach: Das ähnelt Deinem Begriff Cucusin(e) und hat vllt. einen ähnlichen Ursprung.
    – Arsak
    Commented May 30, 2016 at 14:17
  • @Marzipanherz: Wenn ich es richtig bedenke, dann ist die Schreibweise Cou(s)cousin(e) wahrscheinlicher, da französichen Ursprungs. Danke. Commented May 31, 2016 at 8:00
  • Komisch, hier sehe ich Großcousin für Österreich, dabei kenne ich hier, wenn man das schon genau sagen will, nur Cousin zweiten Grades, während Großcousin der Cousin meines Vaters/meiner Mutter ist. (Die Situation ist für mich also genau wie hier nur für Niedersachsen angegeben.)
    – sgf
    Commented Mar 24, 2019 at 11:15
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Positiv - Nachcousin wird verwendet:

  • Südpfalz

Ich bin in der Südpfalz geboren und mir ist der Ausdruck Nachcousin(e) bekannt im Sinne von "Cousin(e) zweiten Grades", also eine Person, mit der ich ein Urgroßelternpaar gemeinsam habe.

Der Begriff beschränkt sich nicht nur auf mein näheres Umfeld, sondern scheint hier allgemein bekannt zu sein. Kurt Beck verwendete ihn in einem Interview für FAZ.net:

FAZ: In die Christliche Arbeiterjugend sind Sie später, mit 13, trotzdem gegangen.
Beck: Das war eher Zufall: Mein Nachcousin hatte die Gruppe gegründet, und dann habe ich da auch mitgemacht.

Kurt Beck stammt aus der Nähe von Bad Bergzabern, einer Stadt in der Südpfalz. Mit welcher Bedeutung er den Begriff Nachcousin hier verwendet, kann ich natürlich nicht sagen.

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Nachcousine wird auch im deutschsprachigen Südtirol gebraucht, jedenfalls gemäss meiner (sic!) Nachcousine Helga aus Brixen – sie ist eine Cousine meiner Mutter und sagte mir kürzlich, sie sei (eben) meine Nachcousine.

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Ich stamme ebenfalls aus der Südpfalz aus Rheinzabern und Nachcousin oder Nachcousine sind hier geläufige Verwandtschaftsbegriffe und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Südpfalz bei den Verwandtschaftsbegriffen ein Alleinstellungsmerkmal hat.

Nachcousins und Nachcousinen bezeichnen den Verwandtschaftsgrad der Kinder von Cousins und Cousinen zueinander selbst.

Großcousin und Großcousine hingegen sind die Bezeichnungen für den Familienstand/Benennung der Kinder von Cousinen und Cousins der Eltern zu diesen Elterncousins.
Der Großcousin, die Großcousine ist also die Verwandtschaftsbezeichnung für die Elterncousins oder Elterncousins.

Zusammenfassend: Wir Kinder von Cousins und Cousinen unserer Eltern sind Nachcousins/Nachcousinen.

Die Cousins/Cousinen unserer Eltern sind unsere Großcousins/Großcousinen. Gar nicht verwirrend, wenn man es weiß.

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  • Aber sehr verwirrend, wenn man's anders kennt. ;)
    – Em1
    Commented Jun 13, 2016 at 12:37

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