Bei Novalis habe ich das Wort "Gang" in einem musikalischen Kontext gelesen
[Er] griff so selbst in den Saiten nach Tönen und Gängen umher"
https://www.projekt-gutenberg.org/novalis/sais/sais.html
Das Deutsches Wörterbuch der Brüder Grimm hat folgende Belege:
- einige gänge auf dem claviere machen: ein paar mal die scala auf und ab spielen (Adelung)
- einen gang machen, ein stück oder eine stelle spielen. Louise: wollen sie mich accompagniren, herr von Walther, so mach ich einen gang auf dem fortepiano. (Schiller) In Louisens worten ist der gehende deutlich noch sie selber, aber der begriff gieng auch auf die töne selbst über.
http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&lemma=Gang
Beim Duden findet man diesen Sinn nicht. Aus Neugier möchte ich wissen, ob dieser Sinn des Wortes heute total unverständlich geworden ist oder von einem (eventuell musikalisch gebildeten) Deutschmuttersprachler hergeleitet werden kann.