Mir ist keine derartige Regel bekannt. Darüber hinaus befürchte ich, dass das nicht (zumindest nicht zuverlässig) funktionieren würde, weil es praktisch gleich geschriebene Wörter gibt, die unterschiedlichen Klassen angehören. Starke Verben sind zwar nicht dasselbe wie unregelmäßige - werden heutzutage jedoch häufig gleichgesetzt, weil es sehr viele Ausnahmen gibt. "bekommen" wird übrigens von zwei Wörterbüchern, in denen ich nachschaute, als unregelmäßig gekennzeichnet und ist damit nicht "regelmäßig stark".
Canoo unterscheidet deshalb beispielsweise nur regelmäßig und unregelmäßig, nicht stark und schwach. Davon abgesehen unterscheidet sich streng genommen stark und schwach nicht nur durch die Bildung der Endung des Perfekt-Partizips, sondern vor allem in der Frage, ob der Wortstamm bei der Flexion geändert wird oder nicht, sprich, ob das Verb stark genug ist, die Stammform zu ändern. Selbst wenn man weiß, dass es stark genug ist, gibt es noch mehrere Klassen von starken Verben, die wiederum unterschiedlich ihre Partizipien bilden. Abgesehen davon, dass man natürlich sowieso noch auf die unzähligen unregelmäßigen hereinfallen kann.
Beispiel:
- backen, buk, gebacken bzw. backen, backte, gebacken
- packen, packte, gepackt
Backen ist ein schönes Beispiel. War es früher stark (geänderter Stamm), ist es heute schwach im Präteritum - dennoch endet das Partizip auf en, wie ursprünglich nur bei starken Verben. Achtung: Nicht verwechseln mit dem regelmäßig schwach gebeugten Verb backen, backte, gebackt (festkleben). Die Existenz desselben zeigt, wie kompliziert die Geschichte ist.
- lügen, log, gelogen
- pflügen, pflügte, gepflügt
Die Infinitive sehen sich jeweils sehr ähnlich - die Flexion ist jedoch unterschiedlich.
Eventuell kann man da über die Wortherkunft noch etwas finden - aber wenn man die kennt, kann man auch wissen, welcher Klasse das Verb angehört.
Nicht umsonst lernt man Verben häufig mit genau diesen drei Formen.