Diese Wörter und ihre Varianten findet man ja in vielen Büchern endungslos gebeugt, zum Beispiel:
Ich habe jemand gesehen. Ist das niemand aufgefallen?
Dies ist absolut korrekt, klingt für mich aber trotzdem falsch. Ich bevorzuge definitiv:
Ich habe jemanden gesehen. Ist das niemandem aufgefallen?
Diese Form ist ebenfalls erlaubt. Belles lettres erklärt das so, dass die Form gebeugt wird, weil man (fälschlicherweise) diese Wörter für Pronomina hält, leitet aber ausführlich ab, warum es sich um Substantive handelt, die lediglich aufgrund dieses Missverständnisses kleingeschrieben werden, noch aus der Zeit, in der Substantive im Deutschen generell kleingeschrieben wurden. Letztendlich empfehlen sie die endungslose Form:
Nur die endungslose Deklination setzt die Beugung im älteren Deutsch fort und ist heute syntaktisch einwandfrei.
Gleichzeitig empfehlen sie jedoch eine Form mit Endung für den Dativ, sofern der Autor sich nicht sicher sein kann, dass der Leser den Dativ auch ohne erkennen würde.
Jetzt stellt sich mir jedoch die Frage, ob die Belles lettres nicht den gleichen Fehler begehen wie viele Linguisten: Sie stellen die alte Verwendung eines Wortes über die jüngere Verwendung (die es allerdings auch nicht erst seit gestern gibt).
Sollte man also tatsächlich die endungslose Form bevorzugen? Oder ist die Zeit gekommen, da die Beugung mit Endung erfolgen sollte, weil sich diese jüngere Form durchgesetzt hat? Warum? Gibt es vielleicht auch regionale Unterschiede?
Und wie lernt man deutsche Verben, wenn nicht mit jdn., jdm.? :)