Im Mundartlexikon des Schweizer Rundfunks steht:
huere guet
sehr gut, ausserordentlich gut
Mit der Erklärung:
Das huere im Usdruck huere guet chunt vom Wort Huer mit dr Bedütig «gefallene Frau, Prostituierte» häär. Es isch eis vo dene Wörter, wo zeige, wi ugliich Maa u Frou i dr dütsche Schpraach behandlet wäärde, wius für e Maa ke vergliichbaari Bezeichnig git.
Das Wort chunt scho im Authoochdütsche voor u isch en Ableitig vo huor mit dr Bedütig «ausserehelicher Beischlaf oder Ehebruch». Luschtigerwiis geit ds latinische Wort carus mit dr Bedütig «lieb, wert, teuer» u daa dermit o Caritas uf di gliichi Wortwüürze zrügg wi Huer.
Ich übersetze (Hervorhebungen von mir):
Das huere [huren] im Ausdruck huere guet [hurengut] hat seinen Ursprung vom Wort Huer [Hure] mit der Bedeutung «gefallene Frau, Prostituierte». Es ist eines jener Wörter, die zeigen, wie ungleich Mann und Frau in der deutschen Sprache behandelt werden, weil es für einen Mann keine vergleichbare Bezeichnung gibt.
Das Wort kommt schon im Althochdeutschen vor und ist eine Ableitung von huor mit der Bedeutung «ausserehelicher Beischlaf oder Ehebruch». Lustigerweise geht das lateinische Wort carus mit der Bedeutung «lieb, wert, teuer» und somit auch Caritas auf die gleiche Wortwurzel zurück wie Hure.
Im selben Eintrag steht weiters, dass es zunächst übertragen als wüstes Schimpfwort verwendet wurde. Aber schon im 19. Jh. hat man vor Haupt- und Eigenschaftswörtern als reines Verstärkungswort im Sinne von "sehr" ohne negative Bedeutung verwendet — ähnlich wie im deutschen umgangssprachlichen "verdammt" wie in "verdammt schön".
Deshalb kann z. B. jemand ein "huere Glückpiuz" ("Hurensglückspilz") sein und ein "huere Glück" haben. Es gibt auch noch die stärkere Variante: "uhuere".
Die Geschichte, dass huere etwas mit "hurra" zu tun haben soll, stimmt übrigens nicht.
Interessant ist auch, dass das Wort anscheinend in letzter Zeit vermehrt im Schweizerdeutschen verwendet wird, wie der Autor in diesem Artikel der Weltwoche behauptet:
Was ist mit unserem Schweizerdeutsch passiert? Wieso brauchen wir immer mehr hochdeutsche und englische Fremdwörter, wenn wir doch aus dem eigenen reichen Wortschatz schöpfen könnten? Und wird unsere Sprache nicht immer eintöniger?
Huere chalt, huere nass, huere schön, huere primitiv. Was einst als uhuere ein erdiges bündnerisches oder walliserdeutsches Verstärkungswort war, hat sich ebenso epidemieartig ausgebreitet wie das teutonische Scheisse. Wo bist du geblieben, altehrwürdiger Schiissdräck?