Die Frage stellt explizit eine normative Frage und fragt nach der stilistischen "Richtigkeit" der beiden Formulierungen. Was ein angemessener Stil ist, kann je nach Textsorte, Sprecherintention und Adressat verschieden sein. Die Vorstellungen von stilistischer Angemessenheit entstehen interaktiv, werden diskursiv verhandelt, und sind dabei oft implizit und nur in Ausnahmefällen kodifiziert - etwa in "Style Guides" für bestimmte Textsorten, etwa für Arbeiten im akademischen Betrieb oder auch entsprechende Richtlinien von Zeitungen für ihre Journalisten.
Die normativen Vorstellungen über Sprache sind sehr stark von Autoritäts- und Konventionalitätsargumenten geprägt. Dissens darüber lässt sich nicht restlos mit beschreibenden Methoden auflösen oder klären, und es bleibt immer ein subjektives Moment übrig. Die Akzeptanz bestimmter Autoritäten ist, gerade was Stil angeht, eine Eigenschaft des sozialen Habitus; die stilistische Angemessenheit bestimmter Ausdrücke kann daher gerade je nach sozialem Kontext variieren.
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur sagen, dass mir die ersten Varianten noch niemals über den Weg gelaufen sind, weder in der mündlichen Umgangssprache, noch in schriftlichen Texten, auch in "hochsprachlichen" Texten, also in Texten anerkannter Autoren der Belletristrik oder in akademischen Texten nicht. Daher würde ich sagen, dass diese Wortreihenfolge nicht verbreitet ist.
Ich halte die allgemeine Regel "Verben sollten ans Satzende gestellt werden" nicht für verbreitet oder auch in dieser Allgemeinheit für sinnvoll, denn die Wortreihenfolge kann ja semantische und emphatische Nuancen tragen.
Im hier vorliegenden konkreten Fall glaube ich überdies, dass die Regel zu Redeweisen führen würde, deren Stil in jedem Fall auffällig wäre. Stilistische Auffälligkeiten, die nicht von einer erkennbaren Bedeutungsvariation motiviert sind, sind besonders auffällig und in meinen Augen Anzeichen für schlechten Stil. Das würde hier in meinen Augen zutreffen. Ich würde diese Ausdrucksweise für gestelzt halten; die syntaktische Nähe zu entsprechenden englischen Sätzen (etwa: That holds true for anyone who can do it at least as good as you can) würde mich vermuten lassen, dass ich es mit einem nichtmuttersprachlichen Sprecher zu tun habe.
Das ist allerdings nicht zu verwechseln mit der syntaktischen Regel, dass das finite Verb im Nebensatz an letzter Stelle steht. Das ist ja aber nicht die Regel, nach der gefragt wurde.