Backt mich auf bitte, eine Streuselschnecke hat ja keine Schneckenform. Ähnliche Snacks, die eine derartige Form doch aufweisen, möchten wohl augenfällige Wortspiele sein.
Was war zuerst, die Schnecke oder der Schnack zwischendurch?
PS:
- Wegen einiger Aufregung sei auf folgende Fotografien verwiesen
Ausweislich der Beschilderung in den Auslagen diverse Verkaufsstellen (1. und 2. Berlin, 3. Magdeburg) wird unter der bezeichneten "Streuselschnecke" zumindest hier das dargstellte Gebäck geführt, welches aus einem schweren Teigfladen mit Zuckerstreuseln besteht.
Daneben im Bild (1. und 2.) liegt ein der Form ähnlich anmutendes, einmal Streuselschnecke mit Johannisbeeren genanntes Stück, ein ander mal Johannisbeertaler. Ferner ist sogar von Mohnschnecke die Rede (1.).
In einem Supermarkt, dem der Bäcker (zu 3.) vorgelagert ist, führt die französisch-stämmige Handelskette wiederum Streuseltaler. In derselben Straße führte ein weiteres Geschäft Streuseltaler neben gefülltem Streusel. Laut Fachverkauf aus dem Umland spreche man ggf. schlicht von Streusel.
Das war mir bisher tatsächlich noch nie so bewusst aufgefallen. Wenn ich eine Streuselschnecke bestelle versteht man mich anders als bei der Schrippe in der Regel sofort. Richtung Dortmund übrigens nicht mehr so gut.
Ob das Wort daneben etwas anderes bezeichnen kann bzw. das Gebäck auch anders genannt werden mag, darf fürs erste dahinstehen.
Dagegen sind die tatsächlich gerollten Teile im Bild entweder unbeschriftet (Rosinenschnecke (2.), Mohnschnecke (2. u. 3.)) oder als Hefestück (2.) noch zu erkennen, welche zufällig aus leichterem Teig bestehen. Für die "Berliner Brezel" (1.) bitte ich vorab schon mal um Entschuldigung.
Ferner ist ein Sandtaler entgegen dem Streusel tatsächlich flach:
- Der Vermutung nach, das Wort könne mit Schnack sowie En. Snack zusammen gehangen haben, sei wiederum auf En. bread roll verwiesen, das ist einfach ein Brötchen. Da ist ebenfalls kein Aufrollen zu erkennen. Es ist nicht unbedingt notwendig, allerdings scheint es wegen des Namens doch plausibel, von der gewundenen Form als Vorläufer auszugehen. Im Gegenteil ist der Fladen jedoch einfacher.
Schnecke f. Name eines sehr langsam kriechenden Weichtieres, von dem viele Arten mit einem Gehäuse ausgestattet sind, ahd. sneggo m. (9. Jh.), mhd. snecke, snegge m. (vgl. obd. Schneck m.), mnd. snigge, snicke f. m., mengl. snegge führen mit intensiver Doppelkonsonanz auf germ. *sneg-, snek-.
schnacken Vb. ‘plaudern, schwatzen’, ein nd. Wort, seit dem 16. Jh. auch in der Literatursprache. Mnd. snacken ‘sprechen, plaudern, schwatzen’, mnl. snacken ‘nach etw. haschen, schwatzen’, nl. snakken ‘schnappen, verlangen, sich sehnen’ stehen mit expressiver Konsonantendopplung neben nl. snaken ‘gierig nach etw. verlangen’, anord. snaka ‘schnüffeln, wittern’, isl. snaka ‘herumschnüffeln’. Lautmalende Bildungen mit anlautendem germ. sn- [...]
Snack m. [...] gleichbed. engl. snack, älter auch ‘(An)teil, Schluck’, (mundartlich) to snack ‘beißen, schnappen’, entlehnt aus mnl. snacken ‘gierig zuschnappen, -beißen’. Weiteres ungewiß. [https://DWDS.de/wb/etym-wb/]
- Die besagten lautmalenden Bildungen mit anlautendem germ. sn- sind unterdessen bemerkenswert weil die Fülle an Formen schwer zu greifen ist und dabei auch gar nicht auf sn- zu beschränken ist (vgl. i. slug "Schnecke", ii. snap, nap, nab "schnappen", iii. snare "schnarren" beside knarren, ratschen, or as recently discussed schlauchen and schlucken [@tofro]; at least ratschen is synonym to schnacken).